Einleitung
Wie wirkt die Befreiung nun in Wirklichkeit? Die Antwort auf diese Frage gibt uns dieses Kapitel. Am Ende von Kapitel 7 erwies sich das Gesetz der Sünde und des Todes mächtiger als das Gesetz der erneuerten Gesinnung. Nun lernen wir einen neuen Begriff kennen: „das Gesetz des Geistes“. Bisher ging es um das „Gesetz der Gebote“ oder das „Gesetz der Sünde“. Nun geht um das Gesetz des Geistes: Das ist die höhere Gesetzmäßigkeit des Geistes.
Bezeichnungen für den Heiligen Geist in diesem Kapitel
Der Geist des neuen Lebens ist die Gesetzmäßigkeit des Lebens des Gläubigen (V. 1).
Der Geist charakterisiert das neue Leben des Gläubigen (V. 4.5).
Der Geist Gottes führt uns zur Herrlichkeit (V. 9.11).
Der Geist Christi macht uns unser Einssein mit Christus deutlich (V. 9).
Der Geist der Sohnschaft macht uns die Beziehung zum Vater bewusst (V. 15).
Der Heilige Geist …
bewirkt für uns eine neue Stellung oder einen neuen Zustand und charakterisiert diese Stellung.
ist die Macht des christlichen Lebens im Gläubigen.
bricht die Macht der Sünde und macht uns frei.
wird im Römerbrief an folgenden Stellen erwähnt: Kapitel 1,4; 5,5 (je einmal); Kapitel 8,2.4.5.5.6.9.9.9.10.11.11.13.14.15.16. 23. 26.26.27 (= 19-mal); und Kapitel 15,19.30 (= zweimal)
In den Versen 1–11 ist es vor allem der Geist des Lebens, der das Leben charakterisiert; in den Versen 12–27 ist es der Heilige Geist als Person.
Einteilung
Für den Gerechtfertigten gibt es keine Verdammnis mehr (V. 1‒11)
Der Gerechtfertigte wird durch den Geist Gottes geleitet (V. 12‒17)
Die Schöpfung wartet auf Befreiung (V. 18‒25)
Der Geist nimmt sich unserer Schwachheit an (V. 26‒28)
Zuvorerkannt und zuvorbestimmt (V. 29.30)
Mit Christus ist dem Gerechtfertigten alles geschenkt, auch in Leiden (V. 31‒39)
Vers 1
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind: Verdammnis heißt auch Urteil, die Verurteilung (vgl. 5,16.18).
Christus ist wirklich unter der Wirkung der Verurteilung an unserer Stelle gewesen; doch nachdem Er auferstanden ist, erscheint Er vor Gott. Könnte dort eine Frage der Sünde oder des Zorns oder der Verdammnis oder der Anrechnung gestellt werden? Unmöglich! (J. N. Darby).
In Christus Jesus: Das ist die Stellung des Gerechtfertigten als einsgemacht mit Christus (6,5), dem auferstandenen und verherrlichten Herrn in der Herrlichkeit. Wir sind in Christus und Christus ist in uns (8,10; vgl. Kol 1,27). Jetzt steht nicht mehr der gerechtfertigte Mensch im Mittelpunkt, der die Befreiung noch nicht erfahren hat, sondern der Herr Jesus.