Behandelter Abschnitt Joh 12,20-23
Das Zeugnis für seine Herrlichkeit als Sohn des Menschen
Joh 12,20-23: 20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufgingen, um auf dem Fest anzubeten. 21 Diese nun kamen zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen. 22 Philippus kommt und sagt es Andreas, [und wiederum] kommt Andreas mit Philippus, und sie sagen es Jesus. 23 Jesus aber antwortet ihnen und spricht: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde.
Das Auftreten der Griechen (das waren keine Hellenisten, d.h. griechische Juden, sondern Hellenen, d.h. Heiden) – wirklichen Heiden – mit ihrem Wunsch, Jesus zu sehen, wird zu einer Gelegenheit, das dritte große Zeugnis für die Herrlichkeit als Sohn des Menschen. Ein Heide hatte keinen Anspruch auf Christus als den Messias, deshalb näherten sich diese Griechen Christus richtigerweise durch die jüdischen Jünger, wie zuvor der heidnische Hauptmann durch die jüdischen Ältesten zu Jesus senden ließ. Der Herr spricht sogleich von sich selbst als Sohn des Menschen, ein Titel, unter dem er der Weg der Segnung für alle Menschen wird (Joh 12,32). So führt der Wunsch der Heiden, Jesus zu sehen, den Herrn dazu, seinen Jüngern die Sicht einer völlig neuen Ordnung der Segnung zu eröffnen, die weit über die Grenzen Israels hinausgeht. Er kann sagen: „Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde.“
Wir wissen, dass Christus als Sohn Gottes und König von Israel gemäß Psalm 2 verworfen, laut Psalm 8 über die ganze Erde als Sohn des Menschen herrschen wird. Noch einmal lernen wir vom Propheten Daniel, dass Er als Sohn des Menschen Herrschaft und Ehre und ein Königtum empfangen wird, dass alle Menschen, Nationen und Sprachen Ihm dienen sollen (Dan 7,13.14). Deshalb legt das Alte Testament die allumfassende Herrschaft mehr als deutlich dar, durch die Christus verherrlicht werden wird. Die Stunde für diese Ehre ist noch nicht gekommen; wenn der Herr sagt: „Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde“, hat Er sicherlich nicht das Königreich im Blick, sondern das
Kreuz, wo der Sohn des Menschen durch die Verherrlichung des Vaters verherrlicht werden sollte, in Übereinstimmung mit seiner vorherigen Lehre im Obersaal (Joh 13,31).