Behandelter Abschnitt Joh 7,37-39
Joh 7,37-39: An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
Der Herr fährt nicht fort, sich mit denen, die Ihn ablehnen und hinreichend ihre Unkenntnis über Gott unter Beweis gestellt hatten, zu unterreden. Obwohl die Juden Ihn als vom Himmel gekommenen Christus verwarfen, nutzt Er dennoch die Gelegenheit, von dem neuen Charakter der Segens zu sprechen, den Er durch seine Himmelfahrt einführen würde.
Der letzte Tag des Fests ist bedeutend für neue und himmlische Dinge. Es war, wie wir aus dem dritten Buch Mose wissen, der achte Tag. Die sieben Tage des Fests reden symbolhaft von vollständigem irdischen Segen unter der Herrschaft Christi. Der achte Tag scheint sich auf eine Art Segen zu beziehen, der außerhalb von dieser Erde und außerhalb der Zeit steht. Dieser neue und himmlische Segen sollte durch die Verherrlichung Jesu und den Empfang des Heiligen Geistes auf der Erde eingeführt werden. Dieser neue Segen kann nicht allein auf die Juden beschränkt werden, sondern ist für alle zugänglich, die die Notwendigkeit empfinden, zu Christus zu kommen. Wer also kommt, würde nicht unmittelbar zu dem tausendjährigen Segen der Erde gelangen, sondern in höhere und himmlischere Segnungen durch die Gabe des Heiligen Geistes. Des Weiteren würde solch einer zu einer Quelle des Segens für andere, denn der Herr sagt von dem Gläubigen, dass nicht nur sein eigenes Bedürfnis gestillt würde, sondern aus dessen „Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“, und sie werden andere in dieser öden Welt erfrischen.
Das ist die zentrale Lehre des Kapitels: die Verherrlichung Jesu als Mensch im Himmel und der Heilige Geist, der den Gläubigen auf der Erde gegeben werden wird. Das heißt, dass, nachdem der Messias verworfen wurde, sein weltweites Reich und die Erfüllung der irdischen Verheißungen auf einen zukünftigen Tag aufgeschoben werden und in der Zwischenzeit das
Christentum eingeführt wird.
Hier steht jedoch der Segen für den einzelnen Gläubigen im Mittelpunkt. Die Worte des Herrn geben eine eindrucksvolle Illustration dessen, was einem Gläubigen in der Kraft des Geistes möglich ist. Unsere erfahrungsgemäße Kenntnis der Segnungen hängt weitgehend von der Unterwerfung unter den Geist ab. Jedoch kann der vom Geist Erfüllte ein Gefäß des Segens in einer armen und bedürftigen Welt sein, der wie ein Bach auf das Trockene ausgegossen wird (Jes 44,3).