Vers 37: „Aber am letzten Tage des Festes, der am herrlichsten war, trat Jesus auf, rief und sprach: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" Es war das letzte der drei großen Feste, die Israel jährlich feierte, und der letzte Tag dieses großen Festes, der eben darum seine besondere Bedeutung hatte. Für das Volk, das einst in Laubhütten gewohnt hatte, kam nun alles darauf an, daß es aufwache und sich hungrig und durstig stelle unter das Wort des Herrn: „Wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten." So konnte nur Jesus sagen — Er, der der müden Seele nicht nur zu trinken gibt, sondern der auch aus uns, wenn wir uns satt gegessen und getrunken haben, Ströme lebendigen Wassers fließen macht, die andern zur Stillung ihres Durstes verhelfen. — Der große Festtag im Leben eines Menschen ist der, an dem er den Ruf annimmt: „So jemand dürstet, der komme zu mir und trinke", denn es gibt ja kaum jemand hienieden, der nicht dürstete. Manche suchen sich gleichgültig über Freude und Leid, Schmerz und Wehe hinüberzusetzen — aber lange gelingt ihnen das nicht. Die Menschenseele dürstet nach etwas Höherem, Bleibendem. Man kann sie nicht zur Ruhe bringen, und ihr Durst wird nie gestillt, bis ihr der Herr Jesus, die Sonne der Gerechtigkeit, aufgegangen ist, und bis alles in ihr bei Jesu zur Ruhe kommt. Er allein kann uns genügen.