Behandelter Abschnitt Joh 7,40-44
Joh 7,40-44: Etliche nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorfe, wo David war, kommt der Christus? Es entstand nun seinethalben eine Spaltung in der Volksmenge. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn.
Wie schade ist es aber, zu sehen, dass diese wunderbaren Aussagen offensichtlich nicht die Gewissen der Hörer erreichten, obwohl sie Eindruck hinterlassen und zu Spekulationen unter dem Volk führen. Viele meinen: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet“, andere sagen: „Dieser ist der Christus.“ Einige fragen: „Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa?“ Menschliche Spekulationen über göttliche Dinge führen immer zu falschen Ergebnissen: So trennten sie Wahrheiten, die Gott miteinander verbunden hatte. Man stelle sich vor, der Prophet und Christus sind unterschiedliche Personen. Außerdem werden haltlose Vermutungen häufig durch äußeren Schein geprägt: So dachten sie, nur weil der Herr aus Galiläa gekommen war, dass Er weder aus dem Geschlecht Davids stamme noch in Bethlehem geboren war.
Ein Gewissen in Not hätte seinen inneren Mangel verspürt und wäre der wunderbaren Einladung Christi gefolgt: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke.“ Spekulationen über Christus zur damaligen Zeit führten, damals wie heute, selbst unter wahren Gläubigen zu einer Spaltung seinetwegen.
Darüber hinaus wurden nicht nur Vermutungen angestellt, sondern bei einigen trat Feindschaft zutage, und sie wollten Ihn festnehmen. Aber seine Zeit war noch nicht gekommen, deshalb legte keiner Hand an Ihn. Am Anfang dieses Kapitels war seine Zeit noch nicht gekommen, irgendeine öffentliche Stellung in der Welt zu einzunehmen. Hier ist seine Zeit noch nicht gekommen, in die Hände der Menschen übergeben und gekreuzigt zu werden.