Behandelter Abschnitt Joh 15,1-2
Fünfzehntes Kapitel - Christus der Weinstock. Bleibet in mir und ich in euch.
Vers 1 und 2: „Ich bin der rechte Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird Er wegnehmen, und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird Er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich euch gesagt habe." Das war eine vorbereitende Reinigung für Pfingsten. Die Worte des Herrn üben einen reinigenden Einfluß auf alle, die sich ihnen öffnen, auch wenn sie noch keine Kinder Gottes sind. Sie werden durch sie dem Herrn näher geführt, hören auf, irgend etwas in sich selbst zu suchen, und der Geist Gottes bekommt Raum, in ihnen zu wohnen. Soll das Wort Gottes indes seinen reinigenden, lösenden Einfluß ausüben, so muß die Seele in Ihm bleiben. Darum: „Bleibet in mir und ich in euch!" In Seinen Worten hat der Herr sich selbst mitgeteilt. In dem wie und was wir reden, offenbart sich unser Charakter, unsere innere Sinnesrichtung, unsere Weltanschauung. So hat sich denn auch der Herr durch Sein Wort geoffenbart — Er, der die vollkommene, reine Offenbarung des Vaters war. In Jesu ist der Welt eine neue Welt aufgegangen, nachdem die erste Welt, die Gott geschaffen hatte, durch den Sündenfall befleckt und verderbt worden war. Nun handelt es sich darum, daß jeder, der einmal mit dem Herrn in Verbindung getreten und durch Sein Wort den Klängen der neuen Welt geöffnet worden ist, in der neuen Welt bleibe; denn die alte Welt verliert nicht sofort ihre Anziehungskraft, und der Feind tut, was er kann, uns das Neue zu verleiden. — Wer den Herrn einmal wirklich kennen gelernt hat, geht nicht so leicht wieder von Ihm fort, trotzdem der Feind alles aufbietet, das Verhältnis zu trüben. Da gilt es wachen, beten, auf der Hut sein — nicht sich stützen auf irgend etwas in sich selbst oder auf seinen bisherigen Gang, sondern nur aus die Gnade des Herrn. Nur so können wir in Ihm und kann Er in uns bleiben — nur so können wir unverrückt alles überwinden, was uns von Ihm scheiden und unsere Beziehungen zu Ihm lockern und trüben könnte.