Salbung Jesu in Betanien
Vers 1: „Sechs Tage vor Ostern kam Jesus gen Bethanien, da Lazarus war, der Verstorbene, welchen Jesus auferweckt hatte von den Toten." Im 13. Kapitel, Vers 1, heißt es: „Vor dem Passahfeste aber, als Jesus wußte, daß Seine Stunde gekommen war, daß Er zum Vater ging—" Der Herr war sich je länger je mehr Seines Weges bewußt, und da geht Er noch einmal kurz vor Seinem Hingang nach Bethanien, an den Ort, wo Lazarus auferweckt worden war, und wo die Hohenpriester den Entschluß gefaßt hatten, Ihn zu töten. Es war das Heim, in dem die drei Geschwister wieder vereinigt waren und nun in Gegenwart des Meisters noch einmal feiern konnten, was der Herr Großes an ihnen getan hatte. Niemand hätte den Hohenpriestern und Pharisäern besser die Augen über die Person Jesu und Seine göttliche Sendung öffnen können als der auferweckte Lazarus, aber sie ließen ihn sich zum Ärgernis werden anstatt zu einem lebendigen Zeugen. Durch die Auferweckung des Lazarus kam der dämonische Haß der Pharisäer und Schriftgelehrten gegen den Herrn und die Wahrheit erst recht zutage — sie lehnten sich gegen Gott auf. Wer wie die Pharisäer und Schriftgelehrten angesichts einer solchen Wundertat, wie Jesus sie mit der Auferweckung des Lazarus vollbrachte, sagen kann: „Er muß doch sterben", macht sich der Sünde gegen den Heiligen Geist schuldig. Jede andere Sünde kann vergeben werden, nicht aber die Sünde gegen den Heiligen Geist, das Sich-verschließen in Nacht und Dunkel gegen die sich immer mehr aufdrängende Erkenntnis: „Es ist der Messias, mit dem wir es hier zu tun haben."