Behandelter Abschnitt Joh 5,1-47
Nachdem wir unseren Herrn in den Kapiteln 1-4 dieses Evangeliums betrachtet haben, möchte ich jetzt mit Gottes Gnade Seinen weiteren Weg verfolgen. Möchte Er durch Seinen Geist diese Arbeit zu einem Anlass heiliger und dankbarer Freude machen!
In den Kapiteln 5-12 sehen wir den Herrn, wie er mit den Juden verkehrt, aber es ist in diesem Evangelium nicht die Absicht des Geistes Gottes, Sein öffentliches Leben und seinen Dienst darzustellen. Der Herr geht hier nicht, wie in den anderen Evangelien, durch die Städte und Dörfer Israels, das Evangelium des Reiches predigend, ob sie vielleicht Buße tun möchten. Der Abfall der Welt von Gott, die Er durchschritt, scheint ständig auf Seinem Geist gelastet zu haben, und nur manchmal tritt Er in Macht oder Gnade als der Sohn Gottes, der Fremdling vom Himmel und der Heiland der Sünder hervor.
Ebenso verhält Er sich den Jüngern gegenüber. Sie sind in diesem Evangelium nicht, wie in den anderen, die Gefährten Seines Dienstes. Er beruft weder die Zwölf noch die Siebzig, sondern der Dienst ruht allein in Seiner Hand. Die Apostel erscheinen bis zum 13. Kapitel, wo Sein öffentlicher Dienst endet, nur selten mit Ihm, und wenn sie bei Ihm sind, bemerken wir eine gewisse Zurückhaltung (S. Joh 4,32; 6,5; 11,9).
Andererseits wird Er in keinem anderen Evangelium dem Sünder so nahe gezeigt wie hier. Er ist alleine mit Nikodemus, alleine mit der samaritischen Frau, alleine mit der Ehebrecherin, alleine mit dem hinausgeworfenen Bettler. Das verleiht diesem kostbaren Teil des Wortes Gottes höchstes Interesse. Die Freude und Gewissheit des Alleinseins mit dem Sohn Gottes, wie es hier dargestellt wird, ist für die Seele von allergrößtem Wert. Der Sünder erkennt so sein Anrecht auf den Heiland und entdeckt die gesegnete Wahrheit, dass sie zueinander passen. In dem Augenblick, wo wir uns als Sünder erkennen, dürfen wir in das Angesicht des Sohnes Gottes schauen und Ihn als unseren Heiland beanspruchen. Welch ein Augenblick wird das erst im Himmel sein! Er kam, um Sünder zu suchen und zu erretten; Er ging als ein einsamer Mensch über diese Erde, außer wenn Er einem armen Sünder begegnete. Der Sünder allein hatte das Recht oder auch die Macht, die Einsamkeit dieses himmlischen Fremdlings zu unterbrechen. Die Welt kannte Ihn nicht. Seine Wege unter uns waren einsam, es sei denn, dass sie mit dem Weg des Sünders zusammentrafen. Der Aussätzige außerhalb des Lagers begegnete Ihm.
Das Alleinsein mit Jesus ist der erste Platz des Sünders und der Anfang seiner Freude. Niemand hat ein Recht, sich da einzumischen. Zu allen Zeiten des Christentums hat das, was sich selbst die Kirche nannte, versucht, in die intimsten persönlichen Beziehungen des Heilands mit dem Sünder einzudringen und sich selbst zum Beteiligten bei der Regelung der zwischen ihnen stehenden Frage der Sünde zu machen, aber sie ist darin ein Störenfried geworden. Die Sünde wirft uns allein auf Gott.
In der Tat, Geliebte, ist es bei der Verschiedenheit der Meinungen heutzutage nötig, dies zu unserem Frieden festzuhalten. Andere mögen von uns verlangen, dass wir uns mit ihnen in besonderen Arten des Dienstes oder der Anbetung verbinden, und sie mögen uns ungehorsam nennen, wenn wir es nicht tun. Aber wann immer wir sie in solchen Dingen hören, wir dürfen nicht aus Furcht vor ihnen Gottes Vorrecht aufgeben, mit uns Sündern allein zu handeln, und wir dürfen niemand das Recht Gottes abtreten, mit uns allein über unsere Sünden zu reden. Auch sollte nie unsere vielleicht berechtigte Ängstlichkeit in tausend Fragen, die sich erheben können, uns auch nur für einen Augenblick vergessen lassen, dass wir als Sünder bereits mit Jesus allein waren, und dass Er uns in dem Reichtum Seiner Gnade ein für allemal vergeben und angenommen hat.
Diese Einsamkeit Christi mit dem Sünder stellt uns unser Evangelium in höchst erquickender Weise vor. Aber wie allen anderen gegenüber, bewahrt Jesus auch hier Seinen Abstand und Seine Zurückhaltung, und zwar sowohl Orten als auch Personen gegenüber. Der Sohn Gottes war keinem speziellen Ort im Besonderen zugetan. Die weite Wüste der Welt, wo irgend Sünder zu finden waren, war der einzige Schauplatz für Ihn.
Aber ich will jetzt den einzelnen Kapiteln der Reihe nach folgen.
Johannes 5
Ich habe bereits an verschiedenen Beispielen gezeigt, dass es zu allen Zeiten der Geschichte Israels das gelegentliche Hervortreten einer besonderen Kraft des Geistes war - nicht die Hilfsmittel ihres eigenen Systems -, durch die der Herr Israel aufrechterhielt und ihnen zeigte, wo ihre endgültige Hoffnung lag. Wir sahen dies von der Berufung Abrahams an bis zum Königtum Davids.
Ich glaube, dass Bethesda ein Zeugnis gleicher Art war. Bethesda war in dem System Israels nicht vorgesehen. Es war durch die unumschränkte Gnade Jehovas (was der Name in der Tat auch bedeutet) als eine Heilquelle in Jerusalem geöffnet und bedeutete keine dauernde, sondern nur eine gelegentliche Hilfe, ebenso wie es die Richter und Propheten waren. Gleich ihnen war Bethesda ein Zeugnis der Gnade und Macht, die in Gott selbst für Israel da war, und es war vielleicht die ganze Zeit der Finsternis hindurch, seit den Tagen des letzten ihrer Propheten, ein Zeugnis davon gewesen. Aber jetzt musste es beiseite gesetzt werden; seine Wasser sollten nicht mehr bewegt werden. Der, auf den alle diese Zeugnisse der Gnade hinwiesen, war erschienen. Der Sohn Gottes war jetzt als die wahre Quelle der Gesundung zur Tochter Zion gekommen und zeigte sich ihr.
Es war ein Fest in Jerusalem, wie wir in Vers 1 lesen. Alle gingen nach Jerusalem hinauf, als ob vor Gott alles in Ordnung wäre. Die Feste wurden ordnungsgemäß eingehalten, und die religiösen Dienste wurden genauestens befolgt. Bethesda allein mochte der Tochter Zion sagen, dass sie einen Arzt benötigten und dass sie jene Ruhe nicht hatte, die die Treue zu Jehova ihr bewahrt hätte. Der Herr wollte ihr jetzt dieselbe Wahrheit sagen. Er heilt den kraftlosen Menschen, indem Er gewissermaßen den Platz Bethesdas einnimmt. Aber Er tut es in einer Weise, die Israel den Verlust des Sabbats kundtut, den Verlust ihrer eigenen Herrlichkeit. „Es war aber an jenem Tag Sabbat“. Das Volk ist auf einmal an einer empfindlichen Stelle getroffen. Es berührte ihren Stolz, denn der Sabbat war das Zeichen ihrer ganzen nationalen Würde. Sie ärgerten sich „und suchten ihn zu töten, weil er dies am Sabbat tat“.
Ich muss hier ein wenig länger verweilen. Jesus am Teich von Bethesda, wie wir Ihn in diesem Kapitel sehen, ist ein Anblick, der uns im Geist Moses am Dornbusch hinzutreten lässt, um zu schauen. Wenn der Herr vordem gleichsam in jenem Wasser widergespiegelt wurde, so stand Er jetzt da, um es auszutrocknen. Er stand da als etwas ganz Neues, in strengem Gegensatz zu dem Teich. „Willst du gesund werden?“, fragte Er den Krüppel, der dort lag. War er bereit, sich so, wie er war, in Jesu Hand zu geben? War er willig, Sein Schuldner zu werden? Konnte er sich in seiner ganzen Not und Kraftlosigkeit Jesus allein anvertrauen? Mehr war nicht nötig.
Gewiss stand das im Gegensatz zu dem gewichtigen, schwerfälligen Verfahren von Bethesda. Es war kein Nebenbuhler zu fürchten, er brauchte nicht um Hilfe zu fragen, keine Frist einzuhalten und kein unsicheres Gefühl zu haben. Er brauchte jene nicht mehr, die ihm mitleidig geholfen haben mochten, vor den anderen hinabzukommen, und hatte auch die nicht zu fürchten, die sich abgemüht haben mochten, vor ihm in den Teich zu kommen. Warten und Hoffen konnte er jetzt gegen sofortige und völlige Befreiung eintauschen. Engel und Teich, Helfer und Nebenbuhler, Aufschub und Ungewissheit waren jetzt durch Jesus in gesegneter und herrlicher Weise zu seinen Gunsten beseitigt. Als Jesus erschien und der Sohn Gottes am Teich stand, gab es nur eine Frage: Wollte der arme Krüppel Sein Schuldner werden, wollte er stehen und Seine Rettung sehen?
Die Armseligkeit des Teiches ist bloßgestellt; er ist nichts als ein „armseliges Element“. Er besitzt keine Herrlichkeit wegen der Herrlichkeit, die jetzt hervorleuchtet. Auf dieselbe Weise stellt der Geist im Hebräerbrief durch den Apostel die Verordnungen und den Dienst des „weltlichen Heiligtums“ bloß, und ich möchte sagen: Jesus steht dort wieder am Teich Bethesda. Er wird dort durch den Heiligen Geist in Gegensatz zu dem ganzen früheren System der Verordnungen und Bräuche gebracht, und Er enthüllt sie in ihrer ganzen Kraftlosigkeit und Armut. Wohl gab es in jenen Zeremonien der Stiftshütte ein Widerspiegeln Christi, wie in diesem Wasser am Schaftor, aber es verschwand, sobald das Licht selbst den Platz erfüllte.
Aber, um noch ein wenig bei diesem Teich zu verweilen, was sollen wir sagen, wenn wir um dieses ungewisse, enttäuschende Wasser nicht nur diesen Krüppel, sondern „eine Menge Kranker“ liegen sehen, obwohl der Sohn Gottes im Land war, der, trotz aller Nebenbuhlerschaft und unabhängig von jeder anderen Hilfe, in sich und mit sich Heil und Befreiung ohne Ungewissheit oder Verzögerung trug? Sicherlich gibt uns das zu denken. Der Teich wird aufgesucht, während Jesus selbst suchen und sich selbst anbieten muss! Welch ein Zeugnis für die menschliche Religion! Man wartet ruhig auf Verordnungen mit ihren umständlichen Einrichtungen, aber die heilbringende Gnade wird unbeachtet gelassen. Wir würden uns wundern, wenn wir nicht durch traurige Erfahrungen uns selbst und das Tun unserer eigenen verderbten Natur kennen würden.
Wenn der Herr in den anderen Evangelien wegen Seiner Werke am Sabbattag angegriffen wird, beruft Er sich entweder auf David, der die Schaubrote aß, oder auf die Tätigkeit der Priester im Tempel oder auch auf die Tatsache, dass sie selbst, Seine Ankläger, ihren Esel am Sabbat zur Tränke führten. Aber hier im Johannesevangelium führt Er weder das eine noch das andere an, sondern das, was der himmlische Vater stets in dieser armen, verderbten Welt getan hat und noch tut. „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“, sagt Er hier zu denen, die Ihn wegen Seines Werkes zu Bethesda zur Rede stellten, weil es Sabbat war.
Wunderbarer Ausspruch! Und wie völlig in Übereinstimmung mit Seinem ganzen Weg durch das Johannesevangelium! Er stellt sich hier nicht, wie in den anderen Evangelien bei ähnlicher Gelegenheit, in die Gesellschaft mit David, den Priestern oder Seinen Nachbarn, sondern mit Gott selbst: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“.
Dies steht in völliger Harmonie mit allem, was wir in diesem Evangelium finden, und ruft sicher die freudige Bewunderung derer hervor, die Ihn kennen. Mit den Juden allerdings war es anders. Diese Worte zeigten ihnen von neuem, dass sie den Sabbat, dessen sie sich rühmten, verloren hatten. Ja, sie hatten ihn schon lange, von Anfang an, verloren, denn zu jedem Zeitpunkt ihrer Geschichte hatte Gott, Sein Vater, in Gnade unter ihnen gewirkt, wovon dieses Bethesda zeugte. Und jetzt war Er selbst gekommen, um auf dieselbe Weise in Gnade unter ihnen zu wirken, wovon der arme geheilte Krüppel ein Zeugnis war. Dies war die wahre Bedeutung der Worte: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“, ein Zeugnis der Gnade während der gesamten Geschichte Israels. Aber die Juden ärgerten sich noch mehr darüber. Da sie das Geheimnis Seiner Herrlichkeit nicht kannten, beschuldigten sie Ihn der Lästerung, weil Er Gott Seinen Vater nannte. Darauf wiederum antwortete Er, indem Er wie vorher wohl von Sich als dem Sohn spricht, aber auch einen Platz der Unterwürfigkeit einnimmt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun“9.
Alles dieses ist sehr lieblich. Derjenige, der wegen Gott und Seiner Ehre in diese Welt kam, konnte keinen anderen Platz einnehmen; es war der einzige Platz der Gerechtigkeit hier auf der Erde. „Wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm“ (Joh 7,18). Der Mensch hatte Gott durch Hochmut verunehrt, er hatte die Majestät Gottes beleidigt, als er auf die Worte Satans hörte: „Ihr werdet sein wie Gott.“ Aber der Sohn, der herniederkam, um Gott zu ehren, hatte sich selbst erniedrigt; obwohl Er in der Gestalt Gottes war, hatte Er sich hier zu nichts gemacht. Gottes Verherrlichung in einer Welt, die in Hochmut von Ihm abgewichen war, erforderte dieses Opfer, und dieses Opfer brachte der Sohn. Aber dies passte dem Menschen nicht, weil es ihm nicht entsprach; und deshalb konnte der Mensch Ihn weder annehmen noch anerkennen. „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43).
Dies ist eine ernste und heilige Sache, Geliebte. Durch Seine Erniedrigung und Unterwürfigkeit verherrlichte der Sohn Gott, und zugleich prüfte Er den Menschen. Indem Er dem „alleinigen Machthaber“ Seine Rechte in dieser Welt übergab, machte Er die Gedanken der Herzen offenbar. Die begnadeten Juden befanden sich in dem allgemeinen Zustand menschlicher Gottlosigkeit, und die Rede unseres Herrn in diesem Kapitel bezweckte, diese verborgene Quelle des Unglaubens in Israel aufzudecken. Es gab keinen Mangel an Licht oder Zeugnis, denn sie hatten die Werke Christi, das Zeugnis des Vaters und des Johannes, sowie ihre eigenen Schriften. Aber dabei hatten sie die Liebe der Welt in sich, und nicht die Liebe Gottes, und waren deshalb für den Sohn Gottes nicht zubereitet (V. 42). „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, welche von Gott allein ist, nicht sucht?“ (V. 44).
Das redet auch zu uns, Geliebte. Mahnt es uns nicht, auf unser Herz und seine verborgenen Regungen Acht zu haben? „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.“ Es mag starke und gefährliche Strömungen unter der Oberfläche geben. Hiob war ein gottesfürchtiger Mann und in seiner Generation ohne seinesgleichen. Aber in seiner Seele floss ein reißender Strom. Er schätzte seinen Charakter und seine Umstände. Nicht dass er im gewöhnlichen Sinn selbstgerecht oder weltlich war; er war ein aufrichtiger Gläubiger, ein edler Freund und Wohltäter. Aber er schätzte seine Lebensumstände und sein Ansehen unter den Menschen. In der Verborgenheit seines Herzens war er gewohnt, seinen guten Zustand mit Selbstzufriedenheit zu betrachten (Hiob 29). Dies war eine unbewußte Strömung in seinem Herzen. Seine Nachbarn hatten den Lauf dieses Stromes nicht bemerkt, aber der himmlische Vater sah alles, und weil Er ihn liebte und ihn Seiner Heiligkeit teilhaftig machen wollte, mit der dies alles unvereinbar war, nahm Er ihn in Seine Schule.
Welch eine gnädige Warnung ist das für uns, die Ebbe und Flut unseres Herzens wachsam zu beobachten! „Woran denken wir?“ sollten wir uns im Lauf des Tages immer wieder fragen. Worauf ist unsere beständige Sorge gerichtet? Was sind die geheimen Überlegungen unserer Sinne in Augenblicken der Entspannung? Ist es der Geist oder das Fleisch, wofür wir Vorsorge treiben? Haben unsere Neigungen den Geschmack des Himmels oder der Hölle? Das sind heilsame Fragen an uns, die durch die ernsten Worte des Herrn angeregt werden: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt?“.
Wie kann der durch Hochmut abgefallene Mensch den demütigen Sohn des Menschen, den Sohn Gottes, der sich zu nichts machte, ertragen? Hier war die Quelle, aus der ihr Unglaube entsprang. Es gab keine Verbindung zwischen ihnen und Dem, der für Gottes Ehre vor den Menschen stand. Seine Art der Demut wurde jetzt abgelehnt, wie man vorher Sein Werk der Gnade zu Bethesda zurückgewiesen hatte. Seine Brüder hätten verstehen sollen, dass Gott sie durch Seine Hand befreien wollte, aber sie verstanden es nicht. Sie glaubten Mose nicht und waren so im Grund noch in Ägypten, noch im Fleisch, noch nicht erlöst. Hätten sie Mose geglaubt, so hätten sie auch Christus geglaubt und wären durch Ihn herausgeführt worden, wie einst aus der Gewalt Pharaos, der Macht des Fleisches und der Welt. Aber durch ihren Unglauben werden sie von diesem allen beherrscht, wie wir sie auch in diesem Kapitel sehen und somit lassen wir sie auch hier.
9 Ohne die Kenntnis der göttlichen Würde Seiner Person können wir den Platz der freiwilligen Unterwerfung, den der Herr hier einnimmt, nicht verstehen. Denn kein Geschöpf, und sei es noch so erhaben, hätte in diesem Sinn sagen können: „Ich kann nichts von mir selbst tun.“ Aber bei dem Sohn war dies Unterwürfigkeit.↩︎