Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Dem Musikmeister; ein Lehrgedicht (32,1) Davids, als der Edomiter Doeg kam und dem Saul die Meldung brachte, David sei in das Haus Ahimelechs gekommen (1.Sam 21-22). Was rühmst du dich der Bosheit, du Gewaltmensch? Gottes Gnade währet alle Zeit.
Auf Unheil sinnt deine Zunge wie ein scharfes Schermesser, du Ränkeschmied!
Du liebst das Böse mehr als das Gute, sprichst lieber Lügen als Gerechtigkeit (= Wahrheit). SELA.
Du liebst nur unheilvolle Reden, du trügerische Zunge!
So wird denn Gott dich auch vernichten für immer, dich wegraffen und herausreißen aus dem Zelt, dich entwurzeln aus der Lebenden Land! SELA.
Weiter sah ich ein anderes Tier aus der Erde heraufkommen, das hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, redete jedoch wie ein Drache;
und es übt die ganze Macht des ersten Tieres vor dessen Augen aus und bringt die Erde und ihre Bewohner dahin, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt worden war.
Auch vollführt es große Wunderzeichen, so dass es sogar Feuer vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde herabfallen macht;
und es verführt die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es infolge der ihm verliehenen Gabe vor den Augen des (ersten) Tieres vollführt, indem es die Bewohner der Erde dazu beredet, dem Tiere, das die Schwertwunde hat und wieder aufgelebt ist, ein Bild anzufertigen.
Auch wurde ihm verliehen, dem Bilde des Tieres Leben zu verleihen, so dass das Bild des Tieres sogar redete, und es erreichte auch, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Weiter bringt es alle, die Kleinen wie die Großen, die Reichen wie die Armen, die Freien wie die Sklaven, dazu, sich ein Malzeichen an ihrer rechten Hand (oder: Arm) oder an ihrer Stirn anzubringen,
und niemand soll etwas kaufen oder verkaufen dürfen, der nicht das Malzeichen an sich trägt, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl (= den Zahlenwert) seines Namens.
Hier kann sich wahre Klugheit (= Weisheit; vgl. 17,9) zeigen. Wer Verstand besitzt, rechne die Zahl des Tieres aus; sie ist nämlich die Zahl eines Menschen(namens), und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Da befahl der König dem Doeg: „Tritt du herzu und stoße (oder: haue) die Priester nieder!“ Da trat der Edomiter Doeg heran, und er stieß die Priester nieder; er tötete an jenem Tage fünfundachtzig Männer, die das leinene Priesterkleid trugen.
Sodann ließ er in der Priesterstadt Nob alles Lebende mit dem Schwerte niedermachen, Männer wie Frauen, Kinder wie Säuglinge, Rinder, Esel und das Kleinvieh, alles ließ er mit dem Schwert niedermachen.
Er denkt im Herzen: „Nie komm’ ich zu Fall; nun und nimmer wird Unglück mich treffen!“
Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes, aber Krieg ist sein Sinnen; linder sind seine Reden als Öl, und sind doch gezückte Schwerter.
An jenem Tage wird der Allherr (euch) durch das auf der andern Seite des Euphrat gedungene Schermesser, nämlich durch den König von Assyrien, das Haupt und die Haare an den Beinen abscheren, ja sogar den Bart wird es (d.h. das Schermesser) wegraffen.
Durch verführerische Worte wird er die, welche am Bunde freveln (oder: zu freveln geneigt sind), zum Treubruch verleiten; aber das Volk derer, die ihren Gott kennen, wird fest bleiben und danach handeln.
Auch die Zunge ist ein Feuer; als der Inbegriff der Ungerechtigkeit steht die Zunge unter unsern Gliedern da, sie, die den ganzen Leib befleckt, die sowohl das (rollende) Rad des Seins (d.h. den ganzen Lauf des Lebens = die ganze Lebensbahn) in Brand setzt (= zur Hölle macht) als auch (selbst) von der Hölle in Brand gesetzt wird.
Es gibt Menschen, deren Geschwätz wie Schwertstiche durchbohrt; aber die Zunge der Weisen schafft Heilung (oder: ist wie ein Heilkraut). –
Da gab ihm der Priester geweihtes Brot, weil dort kein anderes Brot vorhanden war als nur die Schaubrote, die man vor dem Angesicht des HERRN wegnimmt, um neugebackene Brote am Tage ihrer Wegnahme dafür aufzulegen.
Es war aber an jenem Tage ein Mann dort anwesend, im Heiligtum vor dem HERRN abgesondert (oder: eingeschlossen), einer von Sauls Dienern (vgl. 16,15), ein Edomiter namens Doeg, der Aufseher der Hirten Sauls.
David fragte dann Ahimelech: „Hast du hier nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert zur Hand? Ich habe nämlich weder mein Schwert noch meine anderen Waffen mitgenommen, weil der Auftrag des Königs große Eile hatte.“
Der Priester antwortete: „Das Schwert des Philisters Goliath, den du im Terebinthental erschlagen hast, das ist noch hier, eingewickelt in ein Tuch, hinter dem Priesterkleide; wenn du es für dich nehmen willst, so nimm es hin; denn ein anderes ist sonst nicht hier.“ David erwiderte: „Seinesgleichen gibt es nicht: gib es mir her!“
Da nahm der Edomiter Doeg, der neben den Dienern Sauls stand, das Wort und sagte: „Ich habe gesehen, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs, kam.
Da hat dieser den HERRN für ihn befragt und ihm auch Zehrung gegeben und ihm das Schwert des Philisters Goliath übergeben.“
„Der König wird alsdann nach seinem Gutdünken handeln, sich überheben und sich gegen jeden Gott groß dünken; er wird auch gegen den Gott der Götter unerhörte Reden führen und dabei Erfolg haben, bis das Maß des (göttlichen) Zornes voll ist; denn was beschlossen ist, kommt zur Ausführung.
Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise täuschen; denn zunächst muss ja doch der Abfall eintreten und der Mensch der Gesetzlosigkeit (oder: des Frevels) erschienen sein, der Sohn des Verderbens,
der Widersacher, der sich über alles erhöht (oder: gegen alles erhebt), was Gott oder anbetungswürdig (oder: rechtmäßige Gottesverehrung) heißt, so dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich für Gott ausgibt.
Und doch hasst ihr das Gute und liebt das Böse; ihr reißt den Leuten die Haut vom Leibe und das Fleisch von den Knochen;
Ihr stammt eben vom Teufel als eurem Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Der ist ein Menschenmörder von Anfang an gewesen und steht nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem eigensten Wesen heraus, denn er ist ein Lügner und der Vater von ihr (d.h. von der Lüge).
Weiter sah ich ein anderes Tier aus der Erde heraufkommen, das hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, redete jedoch wie ein Drache;
Sein Mund ist voll Fluchens, voll Täuschung und Gewalttat; unter seiner Zunge birgt sich Unheil und Frevel.
Ausrotten möge der HERR einem Manne, der solches tut (oder: getan hat), jeden Zeugen (oder: Bürgen) und Verteidiger aus den Zelten Jakobs sowie jeden, der dem HERRN der Heerscharen Opfergaben darbringt!
Da wurde das Tier gegriffen (oder: gefangengenommen) und mit ihm der Lügenprophet, der die Wunderzeichen vor seinen Augen getan und dadurch die verführt hatte, welche das Malzeichen des Tieres trugen und sein Bild anbeteten; bei lebendigem Leibe wurden beide in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.
Am festgesetzten Tage nun legte Herodes königliche Gewandung an, nahm auf der Rednerbühne Platz und hielt eine Ansprache an sie.
Dabei rief das Volk ihm zu: „Ein Gott redet und nicht ein Mensch!“
Da schlug ihn augenblicklich ein Engel des Herrn zur Strafe dafür, dass er nicht Gott die Ehre gegeben hatte: er erkrankte am Wurmfraß und beschloss sein Leben.