Dem Musikmeister, mit Saitenspiel, ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) von David. Vernimm, o Gott, mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
Merke auf mich und erhöre mich! Ich schwanke in meinem Kummer hin und her und stöhne
ob dem Lärmen der Feinde, ob dem Toben der Frevler; denn sie wälzen Unheil auf mich und befehden mich wütend.
Das Herz ängstigt sich mir in der Brust, und die Schrecken des Todes haben mich befallen;
Furcht und Zittern kommt mich an, und ein Schauder überläuft mich.
So ruf ich denn aus: „O hätt’ ich doch Flügel wie die Taube! Ich wollte fliegen, bis ich irgendwo Ruhe fände.“
Ja weithin wollt ich entfliehen, in der Wüste einen Rastort suchen; SELA.
nach einem Zufluchtsorte für mich wollt’ ich eilen schneller als reißender Wind, als Sturm!
Vernichte (oder: verwirre), Allherr, entzweie ihre Zungen! Denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
Man macht bei Tag und bei Nacht die Runde um sie auf ihren Mauern, Unheil und Elend herrschen in ihrer Mitte.
Heilloses Treiben besteht in ihrem Innern, und von ihrem Marktplatz weicht nicht Bedrückung und Trug.
Denn (oder: ach!) nicht ein Feind ist’s, der mich schmäht – das wollt’ ich ertragen; nicht einer, der mich hasst, tut groß gegen mich – ich würde vor ihm mich verbergen;
nein, du bist’s, ein Mann meinesgleichen, mein Freund und trauter Bekannter,
die wir innigen Verkehr miteinander pflegten, zum Hause Gottes schritten im Festgetümmel.
Möge der Tod sie ereilen, mögen sie lebend zur Unterwelt fahren! Denn Bosheit herrscht in ihrer Wohnstatt, in ihrem Herzen.
Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen.
Abends und morgens und mittags will ich klagen und seufzen, so wird er mein Flehen vernehmen.
Er wird meine Seele erlösen zum Frieden, so dass sie nicht an mich können; denn ihrer sind viele gegen mich.
Gott wird mich hören, wird sie demütigen (ihnen Antwort geben), er, der von alters her auf dem Throne sitzt; SELA. sie wollen sich ja nicht ändern und Gott nicht fürchten.
Er (d.h. der falsche Freund) hat die Hand an seine Freunde gelegt, hat seinen Bund entweiht (= gebrochen).
Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes, aber Krieg ist sein Sinnen; linder sind seine Reden als Öl, und sind doch gezückte Schwerter.
Wirf auf den HERRN deine Bürde: er wird dich aufrecht erhalten; er lässt den Gerechten nicht ewig wanken.
Ja du, Gott, wirst sie stürzen in die Tiefe des Grabes; die Männer des Blutvergießens und des Truges werden ihre Tage nicht auf die Hälfte bringen. Ich aber vertraue auf dich!
Querverweise zu Psalm 55,21 Ps 55,21
Raffe mich nicht weg mit den Frevlern und den Übeltätern, die freundlich reden mit ihren Nächsten und dabei Arges im Herzen sinnen!
Es war bei einem Mahl (d.h. Abendessen), und schon hatte der Teufel dem Judas Iskariot, dem Sohne Simons, den Entschluss des Verrats eingegeben.
Mit meinem Leben liege ich mitten unter Löwen, inmitten hasserfüllter Feinde, unter Menschen, deren Zähne Speere und Pfeile und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
Ja, von seiner Höhe planen sie ihn zu stoßen; Lügen sind ihre Lust; mit dem Munde segnen sie, doch im Herzen fluchen sie. SELA.
die ihre Zunge schärfen wie ein Schwert, giftige Worte als ihre Pfeile auf den Bogen legen,
Denn von Honigseim triefen die Lippen der fremden Frau (vgl. 2,16), und glätter als Öl ist ihr Gaumen (= Mund);
aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
Es gibt Menschen, deren Geschwätz wie Schwertstiche durchbohrt; aber die Zunge der Weisen schafft Heilung (oder: ist wie ein Heilkraut). –
Mit seinen Lippen verstellt sich der Hassende, aber in seinem Innern hegt er Trug;
wenn er freundliche Worte redet, so traue ihm nicht! Denn sieben Greuel hegt er in seinem Herzen. –
Mag Hass sich auch hinter Verstellung verbergen, so wird seine Bosheit doch in der Gerichtsversammlung offenbar werden. –
Eine Lügenzunge hasst die von ihr Vernichteten, und ein glatter (= schmeichlerischer) Mund bringt zu Fall (oder: richtet Verderben an).
Da nahm Judas, der ihn verraten wollte, das Wort und fragte: „Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi (= Meister)?“ Er erwiderte ihm: „Doch, du bist es.“
So lauerten sie ihm denn auf und sandten Aufpasser ab, die sich das Aussehen gesetzesstrenger Leute geben sollten, damit sie ihn durch einen seiner Aussprüche fingen und ihn dann der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters überliefern könnten.
Die fragten ihn also: „Meister, wir wissen, dass du offen (oder: aufrichtig) redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes mit Wahrhaftigkeit lehrst: