Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Esau aber gehasst, so dass ich sein Bergland zur Einöde gemacht habe und sein Erbteil zur wüsten Trift.
Da antwortete ihr der HERR: „Zwei Völker sind in deinem Mutterschoße, und zwei Volksstämme werden sich von deinem Leibe ausscheiden; der eine Stamm wird stärker sein als der andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“
Da antwortete ihm sein Vater Isaak mit den Worten: „Ach, ohne fetten Erdboden wird dein Wohnsitz sein und ohne Tau vom Himmel droben!
Mittels deines Schwertes musst du leben, und deinem Bruder sollst du dienstbar sein. Wenn du aber rüttelst (oder: dich anstrengst), wirst du sein Joch dir vom Nacken abschütteln.“
Unter seiner Regierung fielen die Edomiter von der Oberherrschaft Judas ab und setzten einen eigenen König über sich ein.
Lass meine aus Moab Vertriebenen als Gäste bei dir weilen, sei ihnen eine Schutzwehr vor dem Verwüster! Denn wenn der Bedrücker ein Ende genommen hat, die Verwüstung vorüber ist und die Zertreter aus dem Lande verschwunden sind,
und hege heftigen Zorn gegen die sorglos dahinlebenden Heidenvölker, die, während ich (über: Israel) ein wenig erzürnt war, ihrerseits zum Unheil mitgeholfen haben.
Hierauf sagte der Engel, der mit mir redete, zu mir: „Mache folgende Verkündigung bekannt: ‚So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Ich bin mit großem Eifer für Jerusalem und für Zion erfüllt
An Babels Strömen, da saßen wir und weinten, wenn Zions wir gedachten;
an die Weiden, die dort stehen, hängten wir unsre Harfen;
denn Lieder verlangten von uns dort unsre Zwingherrn, und unsre Peiniger hießen uns fröhlich sein: „Singt uns eins von euren Zionsliedern!“
Wie sollten wir singen die Lieder des HERRN auf fremdem Boden?
Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre mir die rechte Hand!
Die Zunge bleibe mir am Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht eingedenk bleibe, wenn ich Jerusalem nicht stelle über alles, was mir Freude macht!
Gedenke, HERR, den Söhnen Edoms den Unglückstag Jerusalems, wie sie riefen: „Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund in ihm!“
Bewohnerschaft Babels, Verwüsterin! Heil dem, der dir vergilt dasselbe, was du an uns verübt!
Heil dem, der deine Kindlein packt und am Felsen sie zerschmettert!
Da hob ein starker Engel (vgl. 10,1) einen Stein auf, der so groß wie ein Mühlstein war, und schleuderte ihn ins Meer mit den Worten: „So wird mit gewaltigem Schwung die große Stadt Babylon weggeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein!
Wenn du dann diese Buchrolle zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf sie mitten in den Euphrat hinein
und rufe aus: ‚So soll auch Babylon versinken und nicht wieder hochkommen infolge des Unglücks, das ich über es verhänge!‘“ Bis hierher gehen die Aussprüche (vgl. 1,1) Jeremias.
Zu ewigen Wüsteneien will ich dich machen, und deine Städte sollen unbewohnt sein, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin.
sollte ich da nicht, wie ich mit Samaria und seinen Göttern (oder: Götzen) verfahren bin, ebenso auch mit Jerusalem und seinen Götterbildern verfahren?“
Und der Herr ließ Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Gotteshauses in seine Gewalt fallen, und er brachte sie nach dem Lande Sinear (= Babylonien) in den Tempel seines Gottes; die Geräte aber legte er im Schatzhause seines Gottes nieder.
Du hättest nicht in das Tor meines Volkes einziehen sollen am Tage seines Unglücks und auch nicht deine Lust sehen am Tage seines Unglücks, noch deine Hand nach seinem Hab und Gut ausstrecken dürfen am Tage seines Unglücks!
Dann wird der König ihnen antworten: ‚Wahrlich ich sage euch: Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.‘
Denn auch die Edomiter zogen aufs neue heran, besiegten die Judäer und schleppten Gefangene weg.
Wenn mein Schwert sich im Himmel berauscht hat, siehe, dann soll es auf Edom herabfahren und auf das von mir dem Untergang geweihte Volk zum Strafgericht.
Wenn Edom sagt: ‚Wir sind zwar zertrümmert, werden aber die Trümmer wieder aufbauen!‘, so spricht der HERR der Heerscharen: Sie mögen bauen, ich aber werde niederreißen, und ihr Name wird lauten ‚das Land der Gottlosigkeit‘ und ‚das Volk, dem der HERR grollt für ewig‘.
So hat Gott der HERR gesprochen: ‚Zur Freude der ganzen Erde will ich Verwüstung über dich bringen!
Samuel aber sagte zu Saul: „Mich hat der HERR (einst) gesandt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben; so gehorche nun dem bestimmten Befehl des HERRN!
So hat Gott, der HERR der Heerscharen, gesprochen: ‚Ich will das Unrecht ahnden, das die Amalekiter einst den Israeliten zugefügt haben, indem sie ihnen beim Auszug aus Ägypten den Weg verlegten.
Darum ziehe jetzt hin, schlage die Amalekiter und vollstrecke den Bann an ihnen und an allem, was sie besitzen! Übe keine Schonung an ihnen, sondern lass alles sterben, Männer wie Weiber, Kinder wie Säuglinge, Rinder wie Kleinvieh, Kamele wie Esel!‘“
Da bot Saul das Volk auf und musterte es in Telaim: 200000 Mann Fußvolk und 10000 Mann aus Juda.
Nachdem Saul dann vor die Hauptstadt der Amalekiter gerückt war, legte er einen Hinterhalt im Bachtal;
den Kenitern (vgl. Ri 1,16) aber ließ er sagen: „Auf! Zieht euch zurück und entfernt euch aus der Mitte (oder: dem Gebiet) der Amalekiter, damit ich euch nicht zugleich mit ihnen vernichte! Denn ihr habt allen Israeliten bei ihrem Auszuge aus Ägypten Freundschaft erwiesen.“ Da zogen die Keniter aus dem Gebiet der Amalekiter weg.
Hierauf besiegte Saul die Amalekiter (und richtete ein Blutbad unter ihnen an) von Hawila bis nach Sur, das östlich von Ägypten liegt.
Agag, den König der Amalekiter, nahm er lebendig gefangen und vollstreckte den Bann an dem ganzen Volk mit der Schärfe des Schwertes;
doch verschonte Saul und seine Leute den Agag und die besten Stücke des Kleinviehs und der Rinder, die feisten Tiere und die Lämmer und überhaupt alles Wertvolle, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; nur was vom Vieh gering (und wertlos) war, an dem vollstreckten sie den Bann.
Da erging das Wort des HERRN an Samuel also:
„Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich vom Gehorsam gegen mich abgewandt und meine Befehle nicht ausgerichtet.“ Darüber geriet Samuel in schmerzliche Aufregung, so dass er die ganze Nacht hindurch zum HERRN schrie (= laut flehte).
Am folgenden Morgen früh aber machte Samuel sich auf, um Saul entgegenzugehen; da wurde ihm die Botschaft gebracht, Saul habe sich nach Karmel begeben und sich dort ein Denkmal errichtet, sei dann aber umgekehrt und weiter nach Gilgal hinabgezogen.
Als nun Samuel zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: „Gesegnet seist du vom HERRN! Ich habe den Befehl des HERRN ausgeführt.“
Da antwortete Samuel: „Was ist denn das für ein Blöken von Kleinvieh, das an meine Ohren dringt, und ein Gebrüll von Rindern, das ich höre?“
Saul erwiderte: „Von den Amalekitern haben unsere Leute sie mitgebracht, weil sie die besten Stücke von dem Kleinvieh und den Rindern verschont haben, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern; aber an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt.“
Da entgegnete Samuel dem Saul: „Halt ein! Ich will dir mitteilen, was der HERR in dieser Nacht zu mir gesagt hat.“ Jener erwiderte ihm: „Rede!“
Da sagte Samuel: „Nicht wahr? Obgleich du dir selbst klein vorkamst, bist du doch das Haupt der Stämme Israels geworden; denn der HERR hat dich zum König über Israel gesalbt.
Nun hat der HERR dich zu einem Kriegszuge ausgesandt und dir geboten: ‚Ziehe hin, vollstrecke den Bann an den Frevlern, den Amalekitern, und bekriege sie, bis du sie vernichtet hast!‘
Warum bist du nun der Weisung des HERRN nicht nachgekommen, sondern hast dich über die Beute hergemacht und das getan, was dem HERRN missfällt?“
Saul antwortete dem Samuel: „Ich bin ja doch der Weisung des HERRN nachgekommen und habe den Kriegszug, zu dem der HERR mich ausgesandt hatte, ausgeführt und habe Agag, den König der Amalekiter, mitgebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt.
Aber das Kriegsvolk hat von der Beute Kleinvieh und Rinder genommen, das Beste von dem Banngut, um es dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“
Da antwortete Samuel: „Hat der HERR etwa an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Wohlgefallen wie am Gehorsam gegen seine Befehle? Wisse wohl: Gehorsam ist besser als Schlachtopfer, Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern;
denn Ungehorsam ist ebenso schlimm wie die Sünde der Zauberei, und Eigenwille ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du den Befehl des HERRN verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst!“
Da sagte Saul zu Samuel: „Ich habe gesündigt, weil ich den Befehl des HERRN und deine Weisungen übertreten habe; denn ich habe mich vor dem Kriegsvolk gefürchtet und deshalb seiner Forderung nachgegeben.
Doch nun vergib mir meine Versündigung und kehre mit mir um, damit ich den HERRN anbete!“
Aber Samuel erwiderte ihm: „Ich kehre nicht mit dir um; weil du den Befehl des HERRN verworfen hast, so hat der HERR dich auch verworfen, dass du nicht länger König über Israel sein sollst.“
Als nun Samuel sich umwandte, um wegzugehen, erfasste Saul den Zipfel seines Mantels, aber dieser riss ab.
Da sagte Samuel zu ihm: „Der HERR hat heute das Königtum über Israel von dir gerissen und gibt es einem andern, der besser ist als du.
Und niemals lügt der ruhmwürdige Gott Israels und empfindet keine Reue; denn er ist kein Mensch, dass ihn etwas gereuen müsste.“
Saul antwortete: „Ich habe gesündigt; aber erweise mir doch jetzt vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel die Ehre, mit mir umzukehren, damit ich den HERRN, deinen Gott, anbete!“
Da kehrte Samuel um, und zwar hinter Saul her, und Saul verrichtete seine Anbetung vor dem HERRN.
Hierauf befahl Samuel: „Bringt Agag, den König der Amalekiter, zu mir her!“ Da trat Agag wohlgemut (oder: mutig) vor ihn und sagte: „Fürwahr, der Tod hat seine Bitterkeit (für mich) verloren!“
Samuel aber sagte: „Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter ihrer Kinder unter den Frauen beraubt sein!“ Hierauf hieb Samuel den Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal.
Samuel begab sich dann nach Rama, während Saul nach dem Gibea Sauls heimkehrte.
Samuel besuchte dann Saul bis zu seinem Todestage nicht wieder; denn Samuel trauerte um Saul, weil der HERR es bereut hatte, Saul zum König über Israel gemacht zu haben.
Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros den Agagiten Haman, den Sohn Hammedathas, zu den höchsten Ehren und Würden und wies ihm seinen Stuhl (oder: Sitz) über dem aller Fürsten in seiner Umgebung (= am Hofe) an.
Es war aber an jenem Tage ein Mann dort anwesend, im Heiligtum vor dem HERRN abgesondert (oder: eingeschlossen), einer von Sauls Dienern (vgl. 16,15), ein Edomiter namens Doeg, der Aufseher der Hirten Sauls.
Wer ist es, der dort von Edom herkommt, von Bozra in hochroten Kleidern? Prächtig ist er in seinem Gewand, stolz schreitet er einher in der Fülle seiner Kraft. „Ich bin es, der mit Gerechtigkeit redet, der reiche Mittel hat zu retten.“
„Woher rührt das Rot an deinem Gewande, und warum sehen deine Kleider aus wie die eines Keltertreters?“
„Die Kelter habe ich getreten, ich allein, denn von den Völkern stand niemand mir bei; da habe ich sie in meinem Zorn niedergetreten und in meinem Grimm zerstampft; dabei ist ihr Lebenssaft an meine Kleider gespritzt, so dass ich meine ganze Gewandung besudelt habe.
Denn ein Tag der Rache lag mir im Sinn, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.
Ich schaute mich um, doch niemand war da, um zu helfen; ich blickte erstaunt umher, doch niemand war da, der mir beistand; da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, der hat mir Beistand geleistet.
So habe ich denn Völker in meinem Zorn niedergetreten und sie in meinem Grimm zerschmettert und habe ihren Lebenssaft zur Erde rinnen lassen.“
Der Gnadenerweise des HERRN will ich gedenken, der Ruhmestaten des HERRN, wie sich’s gebührt nach allem, was der HERR an uns getan hat, und nach der großen Güte gegen das Haus Israel, dem er Gutes erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und nach der großen Zahl seiner Gnadenverheißungen.
Denn er sagte: „Sie sind ja doch mein Volk, Söhne (oder: Kinder), die nicht treulos sein werden“; so erwies er sich ihnen denn als Retter.
In allen ihren Bedrängnissen fühlte (auch) er sich bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und Milde erlöste er selbst sie und hob sie immer wieder empor und trug sie einher alle Tage der Vorzeit hindurch.
Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist, so dass er sich ihnen in einen Feind verwandelte und selbst gegen sie stritt.
Da dachte sein Volk zurück an die Tage der Vorzeit, an Mose: „Wo ist der, welcher den Hirten seiner Herde aus dem Meer (d.h. dem Wasser des Nils) heraufgeholt hat? Wo ist der, welcher seinen heiligen Geist ihm ins Herz gab?
Welcher seinen gewaltigen Arm zur Rechten Moses einhergehen ließ? Welcher die Wasser ihretwegen (oder: vor ihnen her) zerteilte, um sich einen ewigen Namen zu schaffen?
Welcher sie durch die Fluten ziehen ließ wie Rosse in der Steppe, so dass sie nicht strauchelten?
Gleich der Herde, die ins Tal hinabzieht, brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe (oder: ließ sie immer Ruheplätze finden).“ So hast du dein Volk geleitet, um dir einen ruhmvollen Namen zu machen.
Blicke vom Himmel hernieder und schaue von deiner heiligen und prächtigen Wohnung her! Wo ist dein Eifer und deine Heldenkraft, der Drang deines Herzens und dein Erbarmen? Halte dich doch nicht zurück (gegen mich)!
Denn du bist unser Vater. Abraham weiß ja nichts von uns, und Israel (= Jakob) kennt uns nicht: du, HERR, bist unser Vater; ‚unser Erlöser‘ ist von alters her dein Name.
Warum hast du uns abirren lassen, HERR, von deinen Wegen und unser Herz verhärtet, so dass es dich nicht mehr fürchtet? Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Eigentum sind!
Nur kurze Zeit ist das dir geheiligte Volk im Besitz seines Erbes gewesen, da haben unsere Widersacher dein Heiligtum zertreten.
Es ist uns ergangen wie solchen, über die du nicht von alters her geherrscht hast und über denen dein Name niemals genannt worden ist.