Meine Seele verdrießt mein Leben; ich will meiner Klage bei mir ihren Lauf lassen und reden in der Betrübnis meiner Seele
und zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! lass mich wissen, warum du mit mir haderst.
Gefällt dir’s, dass du Gewalt tust und mich verwirfst, den deine Hände gemacht haben, und bringst der Gottlosen Vornehmen zu Ehren?
Hast du denn auch fleischliche Augen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht?
Oder ist deine Zeit wie eines Menschen Zeit, oder deine Jahre wie eines Mannes Jahre?
dass du nach meiner Missetat fragest und suchest meine Sünde,
so du doch weißt, wie ich nicht gottlos sei, so doch niemand ist, der aus deiner Hand erretten könne.
Deine Hände haben mich bereitet und gemacht alles, was ich um und um bin; und du wolltest mich verderben?
Gedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast; und wirst mich wieder zu Erde machen?
Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse lassen gerinnen?
Du hast mir Haut und Fleisch angezogen; mit Gebeinen und Adern hast du mich zusammengefügt.
Leben und Wohltat hast du an mir getan, und dein Aufsehen bewahrt meinen Odem.
Aber dies verbargst du in deinem Herzen – ich weiß, dass du solches im Sinn hattest –:
wenn ich sündigte, so wolltest du es bald merken und meine Missetat nicht ungestraft lassen.
Bin ich gottlos, dann wehe mir! bin ich gerecht, so darf ich doch mein Haupt nicht aufheben, als der ich voll Schmach bin und sehe mein Elend.
Und wenn ich es aufrichte, so jagst du mich wie ein Löwe und handelst wiederum wunderbar an mir.
Du erneuest deine Zeugen wider mich und machst deines Zorns viel auf mich; es zerplagt mich eins über das andere in Haufen.
Warum hast du mich aus Mutterleib kommen lassen? Ach, dass ich wäre umgekommen und mich nie ein Auge gesehen hätte!
So wäre ich, als die nie gewesen sind, von Mutterleibe zum Grabe gebracht.
Ist denn mein Leben nicht kurz? So höre er auf und lasse ab von mir, dass ich ein wenig erquickt werde,
ehe denn ich hingehe und komme nicht wieder, ins Land der Finsternis und des Dunkels,
ins Land, da es stockfinster ist und da keine Ordnung ist, und wenn’s hell wird, so ist es wie Finsternis.
Querverweise zu Hiob 10,1 Hiob 10,1
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen
(die des Todes warten, und er kommt nicht, und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen,
die sich sehr freuten und fröhlich wären, wenn sie ein Grab bekämen),
dem Manne, dessen Weg verborgen ist und vor ihm von Gott verzäunt ward?
Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren; ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.
Bin ich gottlos, dann wehe mir! bin ich gerecht, so darf ich doch mein Haupt nicht aufheben, als der ich voll Schmach bin und sehe mein Elend.
O, dass meine Bitte geschähe und Gott gäbe mir, was ich hoffe!
Irre ich, so irre ich mir.
Und wenn ich es aufrichte, so jagst du mich wie ein Löwe und handelst wiederum wunderbar an mir.
Dass Gott anfinge und zerschlüge mich und ließe seine Hand gehen und zerscheiterte mich!
Höret doch meiner Rede zu und lasst mir das anstatt eurer Tröstungen sein!
Vertragt mich, dass ich auch rede, und spottet darnach mein!
Handle ich denn mit einem Menschen? oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?
Wenn man doch meinen Unmut wöge und mein Leiden zugleich in die Waage legte!
Denn nun ist es schwerer als Sand am Meer; darum gehen meine Worte irre.
Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir: derselben Gift muss mein Geist trinken, und die Schrecknisse Gottes sind auf mich gerichtet.
Er hilft dem Armen von dem Schwert, von ihrem Munde und von der Hand des Mächtigen,
Gedenket ihr, Worte zu strafen? Aber eines Verzweifelnden Rede ist für den Wind.
und ist des Armen Hoffnung, dass die Bosheit wird ihren Mund müssen zuhalten.
Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren; ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.
in der Teuerung wird er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Hand;
Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich’s anstehen, so geht er nicht von mir.
Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin.
Er hat mich runzlig gemacht, das zeugt wider mich; und mein Elend steht wider mich auf und verklagt mich ins Angesicht.
Sein Grimm zerreißt, und der mir gram ist, beißt die Zähne über mich zusammen; mein Widersacher funkelt mit seinen Augen auf mich.
Sie haben ihren Mund aufgesperrt wider mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlt.
Gott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände lassen kommen.
Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich ihm zum Ziel aufgerichtet.
Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespalten und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet.
Er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger.
Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und habe mein Horn in den Staub gelegt.
Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt,
Ich bin unschuldig! ich frage nicht nach meiner Seele, begehre keines Lebens mehr.
Denn da ich’s wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen.
Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. (Sela.)
Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem HErrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde. (Sela.)
Ach, dass du mich in der Hölle verdecktest und verbärgest, bis dein Zorn sich lege, und setztest mir ein Ziel, dass du an mich dächtest.
Was soll ich reden? Er hat mir’s zugesagt und hat’s auch getan! Ich werde in Demut wandeln all meine Lebtage nach solcher Betrübnis meiner Seele.
Und willst du also mit mir tun, so erwürge mich lieber, habe ich anders Gnade vor deinen Augen gefunden, dass ich nicht mein Unglück so sehen müsse.
Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.
Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise und kam hinein und setzte sich unter einen Wacholder {eigentlich: Ginsterstrauch} und bat, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HErr, meine Seele; ich bin nicht besser denn meine Väter.
So nimm doch nun, HErr, meine Seele von mir; denn ich wollte lieber tot sein als leben.
Als aber die Sonne aufgegangen war, verschaffte Gott einen dürren Ostwind; und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt ward. Da wünschte er seiner Seele den Tod und sprach: Ich wollte lieber tot sein als leben.