Der versagende Überrest
Mal 1,1: Ausspruch des Wortes des HERRN an Israel durch Maleachi.
Wir wissen nichts über den Autor dieses Buches. Sein Name, Maleachi, bedeutet: „Mein Bote“. Jedoch lesen wir ansonsten nichts von ihm in der Bibel und erhalten hier auch keine näheren Angaben über ihn. Er war der Letzte aus der Reihe der Propheten und sein Buch schließt das Alte Testament entsprechend ab. Bis zur Ankunft Johannes des Täufers, dessen Kommen er prophezeite, sandte Gott keinen weiteren Boten mehr nach Juda.
Die Zustände, die Maleachi beschreibt, passen gut zu dem, was über den Zustand des zurückgekehrten Überrestes in der späteren Periode der Amtszeit Nehemias berichtet wird. Daher ist es wahrscheinlich, dass er entweder während dieser Zeit oder nur wenig später lebte und am Wort des HERRN diente.
Die Einteilung ist nicht sehr deutlich. In diesem ersten Kapitel und bis zum neunten Vers des nächsten Kapitels übermittelt der Prophet seine Botschaft an die Priester. Der Rest des Buches ist an das Volk gerichtet und schließt dabei mehr als nur den Überrest ein; schlussendlich beläuft es sich auf eine Anklageschrift gegen ganz Juda. Das Kapitel 3 berichtet von dem kommenden Tag des HERRN. Diesem Tag wird derjenige vorangehen, der – wie Maleachi selbst – unverkennbar den Titel „Mein Bote“ tragen wird.
Ein auffälliges Merkmal der Prophezeiung ist die achtfache
Auseinandersetzung zwischen Jahwe und seinem Volk (
All das klingt für uns außerordentlich ernst, besonders wenn wir in irgendeiner Weise versuchen, das zu ergründen, was sie taten. Am Ende jener Haushaltung hatte es eine äußere Rückkehr zu Gott und zu seinem Wort gegeben, aber es gab keinen entsprechenden inneren Zustand. Sie beschäftigten sich eher mit dem Platz und der Stellung als mit der so lebenswichtigen Frömmigkeit. Als Ergebnis haben wir den groben Pharisäismus der Tage unseres HERRN, der einfach das Ergebnis dessen war, was Maleachi bereits in seinen Tagen beschrieb.