Behandelter Abschnitt Hab 2,5-8
Hab 2,5-8: 5 Und überdies: Der Wein ist treulos; der übermütige Mann, der bleibt nicht, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol, und er ist wie der Tod und wird nicht satt; und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker. 6 Werden nicht diese alle über ihn einen Spruch und eine Spottrede anheben, Rätsel über ihn? Und man wird sagen: Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein ist – bis wann? –, und der Pfandlast auf sich lädt! 7 Und werden nicht plötzlich aufstehen, die dich beißen, und aufwachen, die dich fortscheuchen werden? Und du wirst ihnen zur Beute werden. 8 Denn du hast viele Nationen beraubt; und so werden alle übriggebliebenen Völker dich berauben wegen des Blutes der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern.
Aufgeblasen und selbstgefällig, so wie die falsche Weltkirche heute, würde Babylon alle in ihre Herde sammeln und alles unterdrücken, was wirklich von Gott ist (Hab 2,5). Aber die Stunde des Verderbens kommt, wenn sie zum Spott der Leute werden wird und die Leute rufen werden: „Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein ist!“ (Hab 2,6). Plötzlich werden Babylons Feinde sich erheben, und sie wird vernichtet werden wegen ihrer Blutschuld und der Lästerung gegen den HERRN.
Die Zeiten sind schwer, und das Wasser wird aus einem vollen Becher über der kleinen Herde ausgewrungen, die danach trachtet, im Gehorsam gegenüber Gott ihren Weg zu gehen. Dennoch schaut die vertrauensvolle Seele in der Zwischenzeit in heiliger Zuversicht auf, wohl wissend, dass der Gottlose nur eine kleine Zeit triumphiert. Und somit „wird der Gerechte durch seinen Glauben leben“.
Wenn sich Niedergang einstellte, befanden sich die, welche für Gott lebten, in allen Zeitaltern in einer ähnlichen Lage wie Habakuk. Jeremia, sein Prophetengefährte, verspürte es sehr heftig, doch die Gnade trug ihn durch alles hindurch. Gleicherweise mögen wir in unserer Zeit – wo das Wort Gottes weitestgehend aufgegeben und menschliche Hilfsmittel die göttlichen Grundsätze ersetzen – als solche erfunden werden, die demütig den Pfad des Glaubens gehen und sagen können: „Alle meine Quellen sind in dir!“ (Ps 87,7).