Verse 5 | Der übermütige Mann hat keinen Erfolg
Und überdies: Der Wein ist treulos; der übermütige Mann, der bleibt nicht, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol, und er ist wie der Tod und wird nicht satt; und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker.
Dieser Vers schließt an Vers 4a an, der sich in seiner direkten Anwendung auf Belsazar bezieht. Hier geht die Beschreibung weiter. Belsazar gibt sich dem Wein hin (Dan 5,1-4). Das trübt sein Denken und führt ihn zur Treulosigkeit. Der Wein gibt seinem Trinker nicht die gewünschte Freude und Kraft, sondern führt ihn in den sicheren Untergang (Spr 23,31.32). In seinem Übermut glaubt er, über alles zu herrschen, aber es wird ihm nicht gelingen, seine Position zu halten.
Die Babylonier sind so unersättlich wie der Scheol und der Tod, der seine Opfer mit offenem Schlund verschlingt. Sie sind so unersättlich darin, „alle Nationen“ an sich zu raffen und zu unterjochen, wie der Tod alle Menschen an sich rafft (Spr 30,15.16). In seiner unaufhörlichen Gier nach mehr sammelt er „alle Völker“ zu sich (vgl. Pred 5,9). Hinter diesem stolzen, hochmütigen Vielfraß erhebt sich die Gestalt des Gottlosen in der Endzeit, das Tier, das aus dem Meer aufsteigt (Off 13,1-10).