Und überdies: Der Wein ist treulos; der übermütige Mann, der bleibt nicht, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol, und er ist wie der Tod und wird nicht satt; und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker: Dieser Vers ist eine allgemeine Überschrift zum Rest dieses Kapitels, nachdem die Verse 1–4 eine Einleitung waren.
Der Wein ist treulos: Der Wein gibt nicht die gewünschte Freude und Kraft, sondern führt zu Übermut und damit zum sicheren Untergang (Spr 23,31.32). Die Babylonier waren dem Wein ergeben. In der letzten Nacht, der Eroberung Babels, feierte Belsazar ein schwelgerisches Mahl (Dan 5,1-4.30).
Der übermütige Mann, der bleibt nicht: Der Übermut des Chaldäers führt ihn zu seinem Untergang. So ist es mit allen Weltreichen gewesen. Außerdem war der Chaldäer nicht nur unersättlich im Weingenuss, sondern auch im Zusammenraffen von Völkern. Trotzdem wurden sie nicht satt. Die Eroberungssucht war wie eine Droge: „Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Wünsche still.“