Was ist das für ein wunderbarer Platz, an den wir gestellt sind! Wir sind in Christus Jesus zu guten Werken geschaffen worden, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. Wir haben einen ganz neuen Charakter des Lebens, den das Gesetz nie in Betracht gezogen hat, und wir haben einen entsprechend neuen Charakter der guten Werke.
Deshalb erinnert euch daran, dass ihr, einst die Nationen im Fleisch, die Vorhaut genannt werden von der so genannten Beschneidung, die im Fleisch mit Händen geschieht (2,11).
Hier beginnt ein ganz bestimmter Abschnitt des Briefes. Es sind nun nicht Gottes Gedanken der Gnade, die entfaltet werden und von vor Grundlegung der Welt bis zum Erbe der Herrlichkeit reichen, wenn alles Christus unterworfen sein wird und die Versammlung mit Ihm eins ist in seiner Herrschaft über alles. Es geht auch nicht um das Mittel, durch das Gott Menschen, die tot waren unter der Macht Satans und von Natur Kinder des Zorns – das eine noch mehr als das andere – aufnimmt, sie mit Christus lebendig macht, sie auferweckt und sie zusammen mit Ihm in himmlischen Örtern sitzen lässt. Wir haben das im früheren Teil von Kapitel 2 gehabt. Aber jetzt haben wir das gegenwärtige Wirken der Pläne Gottes in der Welt. Kapitel 1 gibt uns die Ratschlüsse Gottes über sie; Kapitel 2,1–10 die Art und Weise, wie Er in ihnen gewirkt hat; aber jetzt haben wir die Art und Weise seiner Pläne auf der Erde. Dadurch wird der Zustand, in dem sich der Mensch zuvor befand, sehr deutlich. Es gab bereits das Wirken Gottes hier auf der Erde. Nach der Sintflut, als die ganze Welt von Gott abgewichen war und eine neue Form von besonders bösartigem Übel – die Anbetung falscher Götter – eingeführt worden war, rief der wahre Gott einen Menschen an einen Ort der Absonderung von allen anderen und machte ihn zum Gefäß seiner Verheißungen und seines Zeugnisses auf der Erde. Dies waren Abraham und seine Nachkommen. Dementsprechend finden wir dort seit der Berufung Abrahams die Stätte des Wirkens der Macht Gottes, seiner Güte und Regierung, obwohl die Regierung später wegen Israels hoffnungsloser Bosheit weggenommen und den Nationen übergeben wurde. Aber das Kreuz Christi beendete diese Prüfungen. Gott mochte, wie wir wissen, danach noch viele Jahre in Nachsicht handeln, aber das Schicksal der jüdischen Nation wurde durch das Kreuz Christi besiegelt; und von diesem Augenblick an begann Gott diese viel tieferen Absichten seiner Liebe zu verwirklichen. Denn das jüdische Volk hätte im besten Fall, selbst wenn es sich bekehrt und den Messias aufgenommen hätte, wäre immer ein irdisches Volk geblieben. Sie hätten wiedergeboren sein können, aber sie wären irdisch geblieben. Die Verheißungen, die ihnen im Alten Testament so vollständig und reichlich zuteilwurden, hatten mit der Erde zu tun. Ich sage nicht, dass der Glaube nichts Tieferes hatte oder dass es in den verborgenen Gedanken Gottes nicht etwas außerhalb dieser gegenwärtigen Szene gab. Aber, ich wiederhole mich: Sie waren ein irdisches Volk; sie hatten die irdischen Dinge des Reiches durch die eindeutige Gabe Gottes; und genau in Bezug auf diesen Umstand erklärt Gott: „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar“ (Röm 11,29). Er hatte den Juden irdische Segnungen gegeben, und Er hatte sie herausgerufen, damit sie das Land genießen konnten. Das wird zukünftig in einem Zustand der Herrlichkeit unter ihrem Messias sein. Er wird seine Absicht niemals bereuen, noch seine Gnadengaben zurückziehen. Aber in der Zwischenzeit hat Israel Gott verworfen: Sie haben die Götzen angebetet und schließlich ihren eigenen Messias gekreuzigt. Daher sind sie vorläufig ihres Landes beraubt und über die ganze Erde zerstreut.