Behandelter Abschnitt Röm 7,1-2
Der Apostel hatte bereits dargelegt, dass die Sünde keine Herrschaft über den Christen haben soll, weil er nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade steht. Er entfaltet nun die Beziehungen des Gläubigen, sogar wenn er ein Jude wäre, zum Gesetz; und das tut er mit einer bewundernswerten Weisheit, die die meisten seiner besten Ausleger, die ich gesehen habe, von anderen ganz zu schweigen, nicht zu schätzen wissen.
Oder wisst ihr nicht, Brüder (denn ich rede zu denen, die das Gesetz kennen), dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt? Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes (7,1.2).
Der Tod ist also das große Prinzip, wie bei der Sünde, so beim Gesetz. Es ist in der Tat ein bekannter und allgemeiner Grundsatz. Es war angebracht, die Frau und nicht den Mann zu erwähnen, weil er von unserer Verantwortung handelt, den Willen des Herrn zu tun; und es ist ausdrücklich die Aufgabe der Frau, ihrem Mann zu gehorchen. Aber das ist, wie er zeigt, ganz unabhängig vom Gesetz, das sich nur mit dem im Fleisch lebenden Menschen beschäftigt. Nun war seine These im vorhergehenden Kapitel der Tod des Christen mit Christus, was nicht weniger wahr und zwingend ist, wenn man es auf das Gesetz wie auf die Sünde anwendet. Während des Lebens des Mannes ist die Frau gebunden; wenn er gestorben ist, ist sie frei. Der Tod trennt das Band.