Behandelter Abschnitt Joh 4,28-30
Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm (4,28‒30).
Die moralische Veränderung war immens. Eine neue Welt öffnete sich ihr, die die gegenwärtige in den Schatten stellte, mit neuen Zuneigungen, neuen Pflichten, deren Kraft sich darin zeigte, sie ganz über die Dinge zu erheben, die man sieht, was auch immer die gewöhnliche Wirkung sein mochte, um sie zu einer besseren Erfüllung der gegenwärtigen irdischen Mühen zu stärken. Sie nahm die Offenbarung Christi für sich auf und hatte einen mächtigen Ansporn, Ihn anderen bekanntzumachen. Wo das Auge einfältig ist, ist der Leib voller Licht. Sie empfand, wer Ihn am meisten brauchte, und sie handelte sofort danach. Sie ließ ihren Wasserkrug stehen, ging in die Stadt und berichtete den Leuten von Jesus. Wie gut verstand sie Ihn! Er hatte sie nicht förmlich gesandt, und doch ging sie mutig mit der Einladung. Es war auch nicht damit getan, dass sie sie aufforderte, zu Ihm zu gehen: „Kommt, seht einen Menschen“. Sie wollte mit ihnen gehen. Ihr Herz war mit seiner Gnade erfüllt, und sie rechnete damit, dass andere, so unberechtigt es auch erscheinen mochte, genauso willkommen sein würden wie sie selbst. Das ist die Kraft der göttlichen Liebe, und das von Anfang an.
Dennoch gab es keine Entkräftung der Wahrheit durch seine Gnade. Auch sie mussten sich auf das vorbereiten, was sie erforscht hatte. „Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus?“ (V. 29). Nun, sie wussten, was sie gewesen war; und wenn Er so mit ihr gehandelt hatte, könnten sie Ihn nicht auch sehen und hören? Eine solche persönliche Erfahrung hat große Kraft, und sie ist auch sicher, wenn sie nicht nur eine Aufforderung an die Zuneigung ist, sondern ebenfalls das Gewissen erforscht wird.