Behandelter Abschnitt Joh 4,28-30
Joh 4,28-30: Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe; dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm.
Wenn auch die Jünger nur langsam von der wunderbaren Gnade des Herrn ergriffen werden, auf die Frau hat diese eine unmittelbare und praktische Wirkung. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie von der täglichen Mühe und Arbeit erfüllt, wovon der Wasserkrug ein Bild ist. Nun hatte sie ein neues Ziel für ihr Leben gefunden – sie war von Christus erfüllt und somit lässt sie ihren Wasserkrug dort und kehrt in die Stadt zurück, um an dem Ort ihrer sündigen Vergangenheit Zeugnis von dem abzulegen, der sie frei gemacht hat.
Wie schön ist das Zeugnis, das sie gibt. Der Herr hatte zu ihr gesagt: „Komm hierher“, nun nimmt sie die Worte des Herrn auf und kann zu den Männern der Stadt sagen: „Kommet, sehet einen Menschen.“ Sie lädt diese nicht an einen Ort oder zu einer Gruppe von Personen ein, sondern zu einer Person. Johannes verwies seine Jünger an Jesus – das Lamm Gottes; Andreas brachte Simon zu Jesus; Philipp sagte: „Wir haben den gefunden … Komm und sieh!“, und die Frau sagt: „Kommet, sehet einen Menschen.“
Wer ist nun dieser Mann? „Einer, der“, so sagt sie, „mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe.“ Er hat es mir gesagt, aber sonst niemandem. Dann fügt sie hinzu: „Ist dieser nicht der Christus?“ Damit lag sie in der Tat völlig richtig. Dieser musste der Christus sein, denn wer anders als Christus könnte mir alle Dinge aufzählen, die ich je getan habe und mich dennoch lieben und zu sich hinziehen?
Aus dem Herzen gesprochene Worte erreichen die Herzen und so lesen wir: „Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm.“