Behandelter Abschnitt Joh 4,28-30
Vers 28: „Da ließ das Weib ihren Krug stehen, und ging hinein in die Stadt, und spricht zu den Leuten: Kommet, sehet einen Menschen, der mir gesagt alles, was ich getan habe, ob er nicht Christus sei." Das war nicht das lose Geschwätz eines gefallenen Weibes, das gern redet von dem, was es getan hat — es war das Wort einer aufrichtigen Seele, die heraustritt aus ihrer Vergangenheit, die mit den Sünden der Vergangenheit und mit der Vergangenheit selbst bricht — ja, die den Stab über sich selbst bricht. „Der mir gesagt hat alles, was ich getan habe . . ." sagt sie.
Jesus wird ihr kein langes Sündenregister vorgehalten, noch ihr die einzelnen Sünden aufgezählt haben — aber wenn wir eine durchschlagende Begegnung mit dem Herzenskundiger haben, so kann das ganze Leben wie in einem Gesichte an uns vorüberziehen. So war es offenbar bei dieser Frau. Die Begegnung mit Jesu hatte bei ihr zur Folge, daß ihr mit einem Male ihre ganze Vergangenheit lebendig vor die Seele trat. Das Licht war aufgegangen, und damit kam neues Licht in ihre Vergangenheit — ein Licht, das einem neuen Morgenrot gleich ist — über dem sie zusammenbricht, und das sie anderen zeigen muß — sie kann nicht mehr anders. Und ihr Zeugnis hat gezündet! Ja, ein solches Zeugnis schlägt ein. Was ist nur mit dem Weibe? fragen sich die Leute. Welche ganz andere Sprache führt sie plötzlich? Laßt uns doch hinausgehen und sehen, von wem sie eigentlich redet! Daraufhin gingen sie zur Stadt hinaus und kamen zu Jesus.