Behandelter Abschnitt Ps 30,1-12
Ein Einweihungsgesang Psalm 30
So lautet die Überschrift in der Luther‑Bibel. Er zerfällt in zwei Teile, in einen Lobpreis für göttliche Ehrungen und Gebetserhörungen, und dass ihm der Herr ein beständiges Haus zugesichert habe (2Sam 7,11). Hier steht der Palast bereit zum Einzug des Königs. David sah, wie Gott Seine Verheißung erfüllte und ordnete eine Festversammlung an. Alle freuten sich mit ihm und priesen den Herrn.
Danksagung. „Ich preise Dich, Herr, denn Du hast mich erhört.“ Gebetserhörungen veranlassen stets zu Dank, seien sie persönlicher Art oder Erhörungen an andern (1Tim 2,1-2). Danksagung öffnet den Weg zu neuen Segnungen (Ps 50,23). „Es ist ein köstlich Ding dem Herrn danken“ (Ps 92,21.2). Allein dem Herrn danken genügte David nicht, er veranstaltete einen
Gesanggottesdienst. David versammelte die Heiligen, um mit ihnen den Herrn zu loben. Allein dem Herrn galt der Gesang; denn aller Segen kommt von Ihm. David sagt: „Ich preise Dich.“ Das soll der Inhalt jedes Gesanges sein. Preiset Seine Heiligkeit (Ps 97,12). Gott soll in unsere dankerfüllten Herzen hineinschauen. Gemeinsames Danken führt zu neuen Segnungen. Ein Beispiel dafür bietet Apostelgeschichte 4,31f. David dankte auch für persönliche Erhörungen und für die Errettung von seinen Feinden (Apg 23,12f). Alle, die seinen Ruin suchten wie das Haus Sauls und andere, die hatte Gott beseitigt. Alle mussten erkennen, dass Gott den Thron Davids festigt. Er hatte ihm ein Haus gebaut und als Seinen Auserwählten bestätigt. Die Feinde mussten erkennen, dass Gott zu Seinem Knecht stand. Diener Gottes gehen oft durch Schmach, aber Gott bestätigt sie durch Frucht. Er deckt ihnen den Tisch angesichts ihrer Feinde (Ps 23,5).
David dankt dem Herrn für die Heilung. Offenbar war er ernstlich krank; denn er schrie zu Gott, und Er erhörte ihn (2Kön 20). David setzte sein Vertrauen nicht in die Ärzte (2Chr 16,12), sondern auf Gott. Ärzte aufsuchen ist kein Unrecht, aber Asa wollte der göttlichen Zucht ausweichen.
David dankt dem Herrn für die Rettung vom Tode. Er sah sich fast im Scheol und dankt Gott für die Verlängerung seines Lebens. Den Frommen war langes Leben verheißen, besonders gehorsamen Kindern (2. Mose 20,12). Vers 6 steht wohl in Verbindung mit seiner Krankheit, die seiner inneren Zurechtbringung dienen sollte. Krankheit ist in vielen Fällen das Mittel Gottes zu innerer Genesung. Die meisten Menschen weichen der göttlichen Zucht aus. Das tat auch David während einiger Zeit. Nach Psalm 32 schwieg er lange, ehe er seine Sünde bekannte. Wer auf die Zucht eingeht, erfährt, dass Gottes Zorn von kurzer Dauer ist. Weine über die Sünde; nachdem sie bekannt ist, kehrt Freude ein! Das ersehen wir aus Psalm 32,11. „Freuet euch in Jahve und frohlocket ihr Gerechten.“
David dankt, dass ihm der Herr ein beständiges Haus gebaut hat, wie es ihm in 2. Samuel 7,11 verheißen war. Er gab ihm damit einen neuen Beweis Seiner Treue und Güte und zugleich eine neue Bestätigung seines Königtums. Es ist stets viel Grund zum Danken, wenn Gott Seine Diener rechtfertigt und bestätigt. Heute geschieht es hauptsächlich durch die Frucht, die der Herr in ihrem Dienst wirkt. David singt nicht nur aus Dankbarkeit, sondern fordert die Heiligen zur Teilnahme auf, Ihn zu preisen.
David hat noch andere Gründe Gott zu loben
David dankt für Gebetserhörungen: dass Gott ihn nicht der Gier seiner Feinde überlassen hat. Gotteskinder haben viele Widersacher. Die Freude der Feinde währt oft nur kurze Zeit. Das erlebte keiner in solcher Weise als unser Herr, der Seine Nachfolger auf die kommenden Verfolgungen hingewiesen hat (Joh 15,18-25).
Er dankt dem Herrn für leibliche Heilung, die Er ihm geschenkt hat. Offenbar war er sehr krank und dem Tode nahe. Es scheint, er habe seine Krankheit als Zucht Gottes angesehen. Gott war einige Zeit zornig über ihn; aber David beugte sich. Die Ursache einer Krankheit beim andern zu beurteilen geschieht oft. Das machten selbst die Jünger beim Blindgeborenen (Joh 9,2). Der Herr aber sah Gottes Absicht. Der Ausgang sollte zur Ehre Gottes dienen. Gewiss gibt es Krankheit aus Zucht; aber wo Buße erfolgt, muss sie weichen (Heb 12,7-11). Es gibt auch Ausnahmen. Nach Vergebung erfolgt oft Heilung. Das sehen wir in der Behandlung des Gelähmten, da der Herr zuerst die Vergebung nennt. David erlebt nach Psalm 109 beides: Vergebung und Heilung. Und er dankt!
Er dankt für Errettung vom Tode. Er ist ungewiss ob er sich auf eine Heilung bezieht oder auf andere Rettungen. Er dankt für sein inneres Erlebnis (Ps 40,1-3; Eph 2,1.13).
Ein Aufforderung zum Lobgesang. David will mit dem Volk vereint den Herrn loben. Er hatte viele Instrumente angefertigt und große Chöre gegründet, nicht um mit der Schönheit des Gesanges zu prangen, sondern um gemeinsam den Herrn zu erfreuen. Singet dem Herrn ein neues Lied.
„Dich will ich loben, so lang ich bin.“
„Dich will ich preisen, Du ew'ge Liebe.“