Behandelter Abschnitt Ps 30,1-12
In Psalm 30 finden wir den Gegensatz zwischen dem Vertrauen auf das Wohlergehen, selbst wenn es von Gott gegeben ist, und dem Vertrauen auf Gott Selbst. Er ist eingeschritten und hat den Armen erhöht und ihn nicht seinen Feinden preisgegeben. Seine Gunst ist Leben. Wenn Er zürnt, so geschieht es nur für einen Augenblick und zum Besten Seiner Heiligen; Seine Gunst aber währt für immer. Wenn am Abend Weinen eingekehrt ist, so ist am Morgen Jubel da. Vielleicht führt Er den Gläubigen hinab bis zu den Pforten des Grabes, aber dann geschieht es, um Seine Macht in unfehlbarer Rettung zu zeigen. Der Gerechte, Israel selbst als Volk, hatte auf das ihm verliehene Wohlergehen vertraut; jetzt aber, in der Tiefe des Elends, hat er Jehova als Retter gefunden. Die Macht des Bösen überwinden, ist besser als Güter, die man verlieren kann. Es gibt Sicherheit für uns, und zwar unter dem Segen und in den Armen Jehovas; denn Er ist der Retter. Wir sehen hier klar, dass es sich um ein lebendiges Volk handelt, welches auf Erden gesegnet werden soll (V. 3 u. 9). Und obwohl es zu allen Zeiten ähnliche Gnadenerweisungen geben mag, denn auch im Blick auf uns Christen gibt es eine Regierung Gottes, würde es doch ein gefährlicher Irrtum sein, das hier Gesagte auf die Heiligen der Jetztzeit anzuwenden. Unser Psalm redet von einer zeitlichen Rettung, um den Frieden in dieser Welt zu genießen (vgl. Jes 64). Kein Berg, selbst wenn wir ihn als von Gott festgestellt anerkennen, ist Jehova Selbst gleich, auch wenn ich mich am Rande der Grube befinde. Es ist für mein Herz mein Berg, wenn ich mich damit beschäftige.