Behandelter Abschnitt Ps 29,1-11
Die Stimme Jahves Psalm 29
Alle Werke der Natur rühmen die Allmacht, Weisheit, Größe und Liebe Gottes. Das sehen wir in den Psalm 8 und 19. Mit Bewunderung ruhen unsere Augen auf dem bezaubernden Alpenglühn. Im Mondschein sehen wir die silberbestrahlten Bergseen und die schneebedeckten Alpen in ihrer majestätischen Pracht. Auch die wogenden Kornfelder nötigen uns die Güte und Fürsorge Gottes zu preisen. All das und unendlich mehr ist allen Menschen gegeben, um den Schöpfer daran zu erkennen und Ihn zu preisen (Röm 1,20).
In diesem Psalm aber redet Gott in anderer Weise. Seine gewaltige Stimme in Sturm. Donner und Blitz mahnt zum Aufmerken. Er redet auf vielfache Weise (Heb 1. 1), durch die Natur, die Propheten und vor allem durch Seinen geliebten Sohn. Auf all diese gewaltigen Reden Gottes ruft uns der Heilige Geist zu: „Heute. so ihr Seine Stimme höret. verhärtet eure Herzen nicht.“ Über all dem Reden Gottes erschallt.
Ein Befehl Gottes. „Bringet dem Herrn die Ehre; betet Ihn an in heiligem Schmuck.“ Der Psalm ist an die Gewaltigen gerichtet. Es sind nicht die Engel gemeint, die Ihn beständig ehren durch ihr „heilig, heilig, heilig ist der Herr“. Hier sind die Herrscher der Welt gemeint, die alle Ehre und allen Ruhm für sich beanspruchen. Sie sollten Gott die Ehre geben. vor dem sie nicht mehr sind als ein Wurmfraß (Apg 12,23). Nebukadnezar rühmte sich der stolzen Stadt Babel. Kurz danach glich er den Ochsen des Feldes (Dan 4,28-37). Heute leben sie in ihrem stolzen Ich. bis sie die Berge anrufen werden (Off 6,15-17). In Psalm 2,10 werden sie aufgefordert, sich weisen zu lassen. Der Tag ist nahe, da Ihn alle Könige der Erde anbeten (Phil 2,11) wie König Josaphat. Der bestellte Sängerinnen, um mit ihnen im heiligen Schmuck den Herrn zu preisen (2Chr 20). Beachten wir die Stimme des Herrn! Sie wurde zuerst im Garten Eden gehört (1. Mose 3,8) und wird in diesem Psalm siebenmal und ebenso oft in Offenbarung 10 genannt.
1. „Die Stimme Jehovas ist auf den Wassern.“ Wir hören sie schon in 1. Mose 1. Dort schied die gewaltige Stimme das Trockene von den Wassern. Millionen von Menschen vernahmen Gottes Stimme durch Noah, verschlossen ihr inneres Ohr, ließen sich nicht strafen vom Geiste Gottes und kamen um. Sie war das letzte Reden Gottes in jener Zeit (Lk 17,27). Beachtenswert ist. dass die Völker der Endzeit mit einem brausenden Meer verglichen werden (Luk,. 21, 25). Sie sind ganz im Umbruch. Je mehr wir uns dem Gericht nähern, umso stärker tobt es. Jetzt schon hören wir aus weiter Ferne die Donner rollen, die sich bald erschreckend entladen werden. Bis dahin predigen wir den Völkern das Evangelium.
Die Stimme Jahves ist gewaltig. Israel hörte sie und zitterte (2. Mose 19,16). Er spricht, und es geschieht. Er sagt zum Meer „schweig!“ und es ist still; zu den Dämonen „fahret aus!“, und sie weichen. Auf Sein Reden werden sich dereinst die Gräber öffnen, und das Meer wird die Toten wiedergeben.
Die Stimme Jahves ist majestätisch. Vor ihr verblassen die Stimmen der Großen dieser Welt. Ein Pharao mag fragen: „Wer ist der Herr, des Stimme ich hören sollte“, und wo endet er? (2. Mose 14,23). Wo sind die mächtigen Cäsaren des Altertums und ihre Reiche? Doch unser Gott bleibt der Unwandelbare (Off 18).
Die Stimme Jahves zerbricht Zedern und entwurzelt die stärksten Bäume (Dan 4,16-19) und bewegt sie, dass sie wie die Kälber hüpfen. Durch den Hauch Seines Mundes vernichtet Er Völker (Off 19,21).
Die Stimme Jahves sprüht Feuerflammen. Sie legt Städte wie Sodom und Gomorra in Asche (1. Mose 19). Man denke an die sich empörende Rotte Korah und an ihr Ende (4. Mose 16,32.35).
Die Stimme Jahves ist erschütternd. Sie bewegt die Wüste (4. Mose 16,32-35; Heb 12,29). Sie schafft Wasserquellen in der Wüste und deckt einen Tisch (Ps 107,35). Das erlebte Hagar und auch das Volk Israel (1. Mose 21,19; 4Mo 20,11).
Die Stimme Jahves macht Hindinnen kreisen. Durch den Donner des Herrn entledigen sie sich ihrer Jungen. Sie entblößt Wälder, aber in Seinem Tempel ist Ruhe. Lehrreich sind die zwei ersten Verse und die zwei letzten.
Der herrliche Schluss des Psalmes zeigt uns Gottes Größe.
1. Jahve thront auf den Wasserfluten, wie wir das in 1. Mose 1,3 und 6,17 lesen. Gott ist erhaben über alles.
2. Jahve thront als König. Er ist der König der Zeitalter. Bald wird Er von Pol zu Pol herrschen (Mt 26,64).
3. Jahve wird Seinem Volke Stärke geben. Israel wird sie besonders während der großen Trübsal benötigen.
Diese ermunternde Verheißung gilt Seinem Volk (Jes 40,29-31).
4. Jahve wird Sein Volk segnen mit Frieden. Diesen Segen wird Israel im Millennium genießen, während der Herr als Friedefürst auf Erden regieren wird (Lk 2,14).
Die Stimme Gottes wird Donner genannt (Hiob 37,2; 40,9). Vor ihr beugt sich Sein Volk (1Sam 12,17-19); aber sie macht im besonderen die Feinde zuschanden (1Sam 7,10). „Das ist mein geliebter Sohn, Ihn sollt ihr hören“ (Mt 17,5).
Wie ganz anders redet der Herr heute. In Hebräer 1 lesen wir: „Gott hat geredet“, ehemals durch die Propheten, oft mit ernsten Drohungen. Und wie redet Er heute? Durch den Sohn Seiner Liebe.