Behandelter Abschnitt Ps 20,1-4
Ein Gebet für den König Psalm 20
David musste oft in den Krieg gegen viele Feinde ziehen und kehrte siegend zurück. Dabei war er größten Gefahren ausgesetzt. Aber hinter ihm standen Beter (Ps 134,1). David ist hier ein Hinweis auf den König der Könige, der auf dem Stuhl Davids sitzen wird; da Er alle seine Feinde wie Töpfergefäße zerschmeißen wird (Ps 2; 110; Off 19,15) und die Welt in Gerechtigkeit richtet. Was war der Hintergrund seiner Siege? Eine Betschar die im Heiligtum in den Nächten zusammenkam und Fürbitte für den König einlegte (Ps 134,1). Uns gibt Gottes Wort nach 1. Timotheus 2,1 Befehl, für die Obrigkeit zu beten. Es dient zu unserem eigenen Wohl: „Auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen mögen“, erfüllen wir diesen Befehl Gottes? Was erbaten jene im Heiligtum für den König?
1. Der Herr erhöre dich am Tage der Not und der Drangsal. Kriege sind hart, besonders wenn der Feind zahlenmäßig überlegen ist. Stehen nicht auch viele Diener Gottes in harten Kämpfen? Paulus bat die Gläubigen oft um Fürbitte (Eph 6,19; 1Thes 5,25; 2Thes 3,1; Heb 13,18). Beständig werden wir von Missionaren um Fürbitte ersucht, weil die Mächte der Finsternis sich gewaltig gegen sie aufmachen. David selbst betet für seine Feinde. Lies Psalm 35,13. Dabei staunen wir, wie ernsthaft er für sie flehte, und wie der Segen auf ihn zurückkam. Das ist der Befehl des Herrn auch an uns: „Bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ Sinne über das Wort des Apostels in 2. Korinther 12,15 nach! Mir war es oft in Anfechtungen eine Predigt!
2. Der Herr schütze dich. Er bewahre dich im Kampf (1Kön 8,44; 45). Der Name des Gottes Jakobs setze dich in Sicherheit. Hier ist wohl Bezug genommen auf 1. Mose 32, da Jakob dem einst feindlich gesinnten Bruder Esau begegnen sollte (1. Mose 27,41). Wie sollte er ihm mit seinem kleinen Häuflein begegnen, der mit 400 Mann gegenübertritt? Gott gab Jakob nicht nur einen großen Sieg, sondern gab ihm den Namen Israel (Gotteskämpfer). Im Namen des Herrn siegen auch wir wie David (1Sam 17,45.49).
3. Der Herr bewahrt die Seinen. Jesus selbst bittet den Vater um unsere Bewahrung (Joh 17,11.12). Er vermag uns zu bewahren (Jud 24; 1Thes 5,23). Es gilt aber auch sich selbst zu bewahren und vor der Schlange zu fliehen wie Joseph in 1. Mose 39.
4. Der Herr helfe dir aus dem Heiligtum. Dort waren Männer, die für den König einstanden (Ps 134,3). In Zion stand die Bundeslade als Symbol der Gegenwart Gottes. Von hier aus floss der Segen. Gerade dafür ist der Herr gen Himmel gefahren, um für die Seinen einzustehen (Heb 7,25). Er steht am goldenen Altar droben, wie einst der Hohepriester auf Erden, und gedenkt der Seinen. Der Herr hilft in jeder Lage (Phil 4,6). Er gibt den Müden Kraft (Jes 40,29; Heb 12,3.12).
5. Er gedenke deiner Speisopfer. David brachte sehr große Opfer für das Haus des Herrn (1Chr 22,14-16). Gott vergisst die Opfer der Seinen nie (Heb 6,10). Der König Ahasveros wurde in einer schlaflosen Nacht an einen Wohltäter erinnert und forschte nach, ob seine Tat belohnt worden sei. Gleich am nächsten Tage wurde Mardochai, dem Retter des Königs, höchste Ehre zuteil (Est 6).
6. Er gebe dir was dein Herz begehrt. Oft fragt ein Bräutigam seine Braut nach Ihrem Wunsch, wie auch Elisa die Sunamitin fragte, was für sie Liebes getan werden könne (2Kön 4,13). Der Herr gedachte ihrer Speisopfer (2Kön 4,9.13.17).
7. Er erfülle alle deine Ratschläge. Er füllt die Krüge bis obenan (Joh 2,710). In Philipper 4,19 lesen wir, wie reichlich Er füllt. „Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit, in Christo Jesu.“ Er füllt die Hungrigen mit Gütern (1Sam 2,5; Mt 14,20).
Vertraue in den Namen des Herrn! Das gibt Freude und Kraft. Wir freuen uns über die vielen Segnungen und Bewahrungen. Ein schönes Beispiel finden wir in 2. Chronika 20,20. Josaphat zog mit Lobgesang in den Krieg, errang einen großen Sieg, und die Feinde mussten beschämt abziehen.
Vertrauen in den Namen des Herrn erfüllt mit Gewissheit. David und sein Heer schwangen zuvor die Sieges-fahne. Der Herr hatte ihm verheißen mit Seinem Heer voranzugehen (2Sam 5,24.25). Wir alle dürfen glauben und in allen Lagen die Siegesfahne schwingen, weil unser Feldherr vorangeht. Er hat den mächtigsten Sieg aller Zeiten errungen, als Er am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht.“ Mit Ihm überwinden wir (Röm 8,31-39). Überwinder werden dereinst den höchsten Ehrenplatz vom Herrn erhalten (Off 3,21).
Vertrauen in Jehova rettet seine Gesalbten. Das hat David reichlich erfahren (1Chr 16,22; Ps 105,15). Heute sind alle Kinder Gottes seine Gesalbten, und wer sie angreift, tastet Gottes Augapfel an (Joh 2,27; Sach 2,8).
Vertrauen in den Herrn ist stärker als jede menschliche Kraft. Nicht Rosse und Wagen noch Atombomben geben den Sieg, sondern das Vertrauen in den Namen Jesu.
Sieben Neujahrswünsche Psalm 20
Den Menschen segnen ist des Herrn Lust und Freude. Das sagt uns schon das erste Blatt der Bibel (1. Mose 1,27.28). Dieser Gedanke zieht sich durch die ganze Schrift. Die Wünsche sind zugleich Bitten. Sie führen zur Erhörung. Der Herr erhöre dich. Bitten setzen Bedürfnisse voraus. Mit Bedürfnissen kommt der Mensch in die Welt und schreit unbewusst um Hilfe. Mit Wonne stillt die Mutter ihrem Liebling sein Verlangen. Wie vielmehr erfüllt der Vater im Himmel den Seinen (Ps 103,13). Heben wir einige Beispiele hervor. Da fleht die Hanna um einen Sohn. Sie betet zuvor lange. Sie schüttet ihr Herz vor dem Herrn aus. Eli, der sie zuvor missverstand, sagte ihr nachher im Auftrage Gottes: „Der Herr erhöre deine Bitte.“ Im Glauben verließ sie das Gotteshaus, und bald durfte sie den jungen Samuel umarmen und dem Herrn weihen. Sie wurde über Bitten erhört (V. 26). Nach Kapitel 2, 21 schenkte ihr der Herr noch drei Söhne und zwei Töchter. Auch von Jabez lesen wir ähnliches. Der Herr ließ kommen, worum er betete (l. Chron. 4, 10). Die reichste Erhörung in größter Not erlebte unser Herr im Garten Gethsemane, da sein Schweiß war wie große Blutstropfen. Der Vater erhörte Ihn und sandte einen Engel, der Ihn stärkte (Lk 22,43; Heb 5,7). Beispiele von Erhörungen kennen wir aus dem Leben Davids in den Psalmen. Und jedes von uns dürfte viele Erhörungen bezeugen.
Der Herr schütze dich. Das erlebte schon Abraham, der nach dem Sieg über die vielen Könige einen Gegenangriff zu erwarten hatte. Aber was sagte ihm Gott? „Ich bin dein Schild. Ich stehe wie ein Schild zwischen dir und den Feinden.“ (1. Mose 15,1). Das erlebte auch Jakob. Als ihn sein Bruder Esau umbringen wollte, sicherte ihm der Herr Schutz zu (1. M. 15, 1). Wiederum erfuhr Jakob Schutz vor den bösen Absichten Labans (1. Mose 31,24). Viele Knechte Gottes waren großen Gefahren ausgesetzt. Man denke nur an 2. Korinther 11,23-26 wo Paulus schreibt, wie wunderbar er Gottes Schutz erlebte (Apg 23,13). Nach Apostelgeschichte 12 durfte ihn auch Petrus reichlich erfahren (Ps 139,5; 34,8).
Der Herr helfe dir. Man denke an Hagar. Sie ist die erste Frau in der Schrift, die um Hilfe schrie. Gott ging nicht an einer davongelaufenen Sklavin vorbei, sondern hörte auch ihr Flehen. Ein weiteres Beispiel finden wir in 2. Könige 4,1-7, da eine bedrängte Witwe um Hilfe schrie und über Erwarten erhört wurde (Ps 50,15). David fleht: „Ach, dass die Hilfe aus Zion käme“, und hier ist sie vom Heiligtum erwähnt. Es ist das Heiligtum, der Gnadenstuhl, zu dem auch wir eingeladen sind (Heb 4,16). Das Heiligtum war der Ort, wohin David sich sehnte. Er preist die glückselig, die darin wohnen. Sie sind stets voll Lob (Ps 84,5). Dahin drang Israels Ruf, als es in Ägypten schmachtete. Dann erlebte es eine unvergessliche Rettung. Höchst erstaunlich war Gottes Hilfe am Roten Meer, da Pharao Böses mit Israel vorhatte (2. Mose 14). Aber der Herr selbst stritt für Israel (V. 14).
Der Herr stärke dich. Kraft benötigt jedermann. Leiblich wird sie uns durch die Nahrung und Ruhe zuteil. Das erlebte der ermattete Elia in der Wüste. Der Herr selbst speiste und tränkte ihn. In der Hauptsache aber erfrischte Er ihn mit Seinem Wort, half ihm zurecht und gab ihm neue Aufträge. Das ist auch unsere Kraft. Sein Wort ist unsere Speise. Der Herr stärke dich! Das war also Fürbitte für den König. Mose übte sie, als Josua gegen die Amalekiter kämpfte und siegte. Das sei die Bitte aller Diener Gottes: „Betet für mich, dass mir Rede gegeben werde beim Auftun meines Mundes“ (Eph 6,19).
Er gedenke deiner Speisopfer. Der Herr gedachte des ersten aller Opfer, das des Abel (1. Mose 4,10). Es war ein Opfer des Glaubens, das Gott gefiel (Heb 11,4). Gott gedachte des Opfers von Abraham, wo er den Herrn in Staunen versetzte mit den Worten „da du solches getan hast“ (1. Mose 22,16). Er gab ihm eine Verheißung, die weit über unsere Tage hinausreicht. Was der Herr an Abraham erfreute, erwartet Er heute von uns: „Zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind, durch Jesum Christum.“ Gott erwartet unsere Opfer des Lobes und Opfer am Nächsten (Heb 13,16), ja noch mehr: Ihn verlangt nach einem jeden von uns persönlich (Röm 12,1).
Der Herr gebe dir was dein Herz wünscht. Das wünschen wir gewiss wie David: ein reines Herz (Ps 51,12)! Salomo gab Gott die rechte Antwort, als er ihn nach seinem Begehr fragte. Er bat um ein gehorsames Herz. Dies erfreute Gott, und Er gab ihm mehr als er erflehte (1Kön 3,5‑I1). Salomo bat nach dem Willen Gottes, und so wir darum bitten erhört Er uns (1Kön 3,5-13; 1Joh 5,14). Wer zuerst nach dem Reich Gottes trachtet, dem fällt alles Nötige zu (Mk 6,33).
Er lasse alle deine Pläne gelingen. Davids Plan war, dem Herrn ein Haus zu bauen, wie er zuvor ein Zelt für die Bundeslade errichtet hatte (1Chr 17,1.2). Gott erlaubt es ihm nicht. Aber David machte große Vorbereitungen und brachte große Opfer (1Chr 22,14). Die Schrift zeigt uns den Weg, in welcher Weise unsere Pläne und Vorhaben gelingen. „ Lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde weichen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf dass du darauf achtest zu tun nach allem, was darin geschrieben steht; alsdann wirst du auf deinem Wege Erfolg haben, und alsdann wird es dir gelingen“ (Jos 1,8; 5. Mose 11,24).