Das Zeugnis Christi – des treuen Zeugen – inmitten einer bösen Welt
Dieser Psalm betrachtet die gesamte Geschichte Christi auf seinem Weg des Leidens durch diese Welt. Sie [die Gottesfürchtigen, die Psalmbeter] sehen in Ihm den treuen Zeugen für Gott und dass all ihr Segen durch Christus erworben wird. Daher ist das Einzige, was sie vor Gott geltend machen, Christus, sein Opfer und seine Bitten. Es ist nicht länger das Zeugnis der Schöpfung wie in Psalm 19, sondern das Zeugnis einer lebendigen Person – des Gesalbten Gottes –, der in die Mitte eines gottlosen Volkes herabgekommen ist und durch die Hände der Menschen leidet.
Der Psalm nimmt die Erkenntnis der gottesfürchtigen Juden vorweg, dass der leidende und verworfene Christus der Gesalbte Gottes ist - ihr Erlöser. Zur Zeit des Evangeliums sieht Simeon in Christus Gottes Erlösung, während er gleichzeitig erkennt, dass Er von dem Volk verworfen werden wird – ein Zeichen, „dem widersprochen wird“ (Lk 2,34). Simeon und die, die mit ihm identifiziert werden, repräsentieren den gottesfürchtigen Überrest der letzten Tage und nehmen dessen Erfahrungen vorweg.