Einleitung
Dieser Psalm ist die Ausarbeitung des letzten Aufrufs des vorhergehenden Psalms: „HERR, mein Fels und mein Erlöser“ (Ps 19,14). Dieser Psalm gibt uns, nach den Zeugnissen Gottes im Leben eines Gläubigen in Psalm 18 und in der Schöpfung und dem Gesetz oder dem Wort Gottes in Psalm 19, ein weiteres Zeugnis, das Gott von sich selbst gibt. Hier haben wir Gottes Zeugnis über seinen Sohn.
Dieses Zeugnis kommt aus dem Mund der Untertanen von Gottes gesalbtem König David, in dem wir ein Bild des Herrn Jesus sehen. Sie wünschen David all die Hilfe und den Segen des HERR, Jahwe, um in den Kriegen, die er führen muss, zu überwinden. Wie Psalm 2 sind Psalm 20 und Psalm 21 königliche Psalmen.
Psalm 20 und Psalm 21 sind eng miteinander verbunden. In Psalm 20 ist der König der Vertreter des HERRN, und in Psalm 21 ist er der Vertreter des Volkes. Psalm 20 ist eine Fürbitte, Psalm 21 ist ein Dankeslied. Psalm 20 ist voller Erwartung, und Psalm 21 ist voller Freude.
Psalm 20 drückt auf schöne Weise die Solidarität zwischen dem Volk und seinem König aus. Der Grund dafür ist, dass beide an der Suche nach der Gunst Gottes beteiligt sind. Das Volk erkennt in dem gesalbten König den Gesandten Gottes, durch den Er seinem Volk seine Gunst schenken will. Er vertritt Gott gegenüber dem Volk. Zugleich vertritt er das Volk vor Gott, was im folgenden Psalm näher erläutert wird. Was der König für Gott tut, wird dem ganzen Volk zugeschrieben.
Der historische Grund für dieses Gebet ist nicht klar. Dieser Psalm wurde vom Heiligen Geist angepasst, um ihn so weit wie möglich prophetisch auf den Herrn Jesus anzuwenden (vgl. Apg 2,25-32; Ps 16,8.9). Das Bild hier ist nicht das eines Königs mit einer mächtigen Armee, sondern das eines Königs, der wie David gegen Goliath, allein gegen den Feind zieht. So wird der Herr Jesus den Feind allein bekämpfen (Off 19,15; Jes 63,3) und den Sieg erringen. Dieser Sieg beruht auf dem Opfer, das Er am Kreuz gebracht hat. Er ist der König-Priester, der sowohl den Sieg erringt als auch Gott das Opfer gebracht hat.
In David sehen wir ein anderes Bild von Gottes gesalbtem König, den Messias Jesus, der auch Jahwe selbst ist. Niemand außer Ihm ist in der Lage, Gottes Königtum so auszuüben, dass das Königtum vollständig dem entspricht, was Gott ist. Es ist ein Königtum, das in völliger Gerechtigkeit ausgeübt wird. Dabei wird alle Gottlosigkeit, die ungläubige Masse, gerichtet. Das Ergebnis ist, dass die Gerechten, der gläubige Überrest, erlöst wird und den Segen des Friedensreichs genießt.
Verse 1 | Überschrift
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David.
Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.
Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.