Behandelter Abschnitt Joh 17,11-13
Heiliger Vater
Verse 11-13. Dann weist der Herr Jesus auf den Namen hin, in dem der Vater sie bewahren sollte: «heiliger Vater.» Er sollte sie mit der Zuneigung eines Vaters und entsprechend der Heiligkeit seines Wesens bewahren. Christus selbst hatte sie während seines Lebens auf der Erde in diesem Namen bewahrt. Nun übergibt Er sie der unmittelbaren Fürsorge des Vaters, gemäss der gemeinsamen Liebe, die der Vater und der Sohn zu ihnen haben, und immer unter dem Namen «heiliger Vater».
Christus war hier auf der Erde der Sohn des Vaters. Als solcher entsprach Er auf allen seinen Wegen und in allen seinen Gedanken der Heiligkeit des Vaters. Der Wille des Vaters kam in seinem Leben zum Ausdruck. Er offenbarte den heiligen Vater in sich selbst. Nun bat Er darum, dass die Jünger durch das bewahrt würden, was der Vater in dieser Beziehung für Ihn war. Der Herr lebte darin. Wer Ihn gesehen hatte, hatte den Vater gesehen. Wie zu Israel damals hätte Gott jetzt sagen können: «Hüte dich vor ihm und höre auf seine Stimme und reize ihn nicht ..., denn mein Name ist in ihm» (2. Mose 23,21). Der Vater und der Sohn waren eins, nicht nur in ihrem Wesen, sondern auch in Gedanken, Handlungen und Beweggründen. Christus war in seinem Leben eins mit dem heiligen Vater.
Christus bat für die Seinen, dass der Vater sie in diesem Namen bewahre. Solange Er in dieser Welt gewesen war, hatte Er sie bewahrt. Nun übergab Er sie dem Vater, damit Dieser sie entsprechend der Stellung, die der Sohn auf der Erde einnahm, bewahrte, und dass alle ihre Worte und Handlungen damit übereinstimmten. Der Ausdruck des Lebens jedes Einzelnen und von allen zusammen sollte dem Leben des Herrn in seiner Beziehung zum Vater gleichen, und zwar entsprechend der Wichtigkeit und dem Wert dieses Namens. Die Jünger sollten eins sein: ein einziges Gefass des Lebens, der Gedanken und der Offenbarung des Vaters, wie dies Christus gewesen war.
«Vater», der Name der Gnade, der Name des Gottes, der seinen Sohn sendet, der Ihn als solchen offenbart; und «Heiligkeit», gemäss dem, was der Vater ist: Dies alles sollte sie kennzeichnen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes sollten alle, wie ein einziges Wesen, nur diese Charakterzüge inmitten der Welt offenbaren (Der Heilige Geist ist hier nicht das Thema, trotzdem ist Er natürlich die Kraft, die dieses Leben in den Jüngern hervorbringen würde.). Sie sollten Christus in dieser Beziehung zum Vater darstellen.
Es ist offensichtlich, dass sie darin versagen würden, sobald es in ihrer Mitte verschiedene Gedanken und Absichten geben würde. Der Vater und der Sohn waren in dieser Weise eins, als der Sohn hier auf der Erde war. Dies sollten sie auch untereinander sein, entsprechend der Beziehung, in der Christus gewesen war. Es ist der Name des «Vaters», der Ihm gegeben worden war, damit Er ihn in dieser Welt offenbarte. Durch seine Heiligkeit gab es nichts von dieser Welt in Ihm, das die Offenbarung des Wesens des Vaters verdunkelt hätte.
Dies war ihre Stellung. Es war noch nicht ihr Auftrag. In dieser Stellung sollte die Freude des Christus in ihnen erfüllt werden. Es war die Freude des Erlösers als Mensch hier auf der Erde. Unendliche Gnade für sie, und in gewissem Sinn für uns alle (vgl. 1Joh 1,1-4). Als Zusammenfassung können wir sagen, dass die Beziehung des Sohnes hier auf der Erde mit dem heiligen Vater - dieser Name, in dem Er seine Jünger während seines Lebens auf der Erde bewahrt hatte - ihr direkter Schutz vonseiten des Vaters ist.