Behandelter Abschnitt Joh 17,14-19
Die Jünger in der Welt
Verse 14-19. Er sendet sie in diese Welt, nachdem Er ihnen das Wort des Vaters anvertraut hat. Er hat ihnen nicht die Haushaltungen Gottes in seinen Regierungswegen mit der Welt, sondern den Vater in Gnade offenbart. Er hat ihnen auch nicht die Ratschlüsse Gottes in Bezug auf unsere Zukunft in Christus offenbart, sondern den Vater selbst. Es ist der Vater, der den Sohn gesandt hat, und wir sind in eine einzigartige Beziehung zu Ihm, der doch Gott ist, gebracht. Diese wird zu unserem ewigen Segen sein, auch dann noch, wenn es keine Haushaltungen mehr gibt.
Dies ist es, was den Hass der Welt auf sie herabzog. Sie zeugten vom Vater, und ihre Gegenwart sagte der Welt, dass nicht alles ihr gehörte. Das, was von Gott war, gehörte ihr nicht. Es gab Menschen, die in einer Beziehung zum Vater standen. Doch die Folge davon war, dass sie nicht von der Welt waren. Nicht Gericht wurde ausgeübt, sondern eine Trennung vollzogen.
Christus bat nicht darum, dass sie aus der Welt herausgenommen würden, obwohl sie nicht zu ihr gehörten, so wie auch Er nicht zu ihr gehörte. Er bat vielmehr darum, dass sie vor dem Bösen bewahrt blieben, vor dem negativen Einfluss der Welt, die sie umgab. Und nicht nur das. Sie sollten auch geheiligt werden, d.h. durch das Wort des Vaters in ihren Herzen und auch äusserlich von der Welt abgesondert sein.
Es ging weder um Prophetie, noch um die Regierung der Welt, sondern die Offenbarung des Vaters in seiner Gnade in Christus: die ewige Freude seiner Gemeinschaft. Es ging und geht um die unveränderliche, ewige Wahrheit. Christus ist sie gewesen und wird sie immer sein. Doch sie sollten als solche davon zeugen, die vom Sohn in diese Welt ausgesandt wurden, wie Er vom Vater ausgesandt worden war.
Nun wurde in der Person von Christus selbst ein Mittel zu ihrer Heiligung eingeführt. Es ist der verherrlichte Christus. Vielleicht hat jemand angenommen, der Sohn hätte sein menschliches Gewand abgelegt, als Er diese Welt verliess. Der Sohn ist ja auf ewig eins mit dem Vater in seiner göttlichen Natur. Das war Er auch als Sohn hier auf der Erde, wo Er den Menschen diese neue Beziehung vorstellte und während dieser Zeit von sich sagen konnte: «Ich und der Vater sind eins.»
Ja, es wäre logisch gewesen, wenn der Sohn beim Verlassen dieser Welt sein menschliches Gewand abgelegt hätte und einfach in seine göttliche Stellung zurückgekehrt wäre. Doch nein! Er bleibt auch in der Herrlichkeit Mensch und heiligt sich als solcher für uns. Er ist immer noch Sohn in der Herrlichkeit, die Er beim Vater hatte, bevor die Welt war. Doch Er ist auch Mensch. Als solcher offenbart Er den Herzen der Jünger die Beziehung zum Vater, in die der Mensch in seiner Person nun versetzt ist, und zwar in ihrer ganzen Vollkommenheit und Fülle. Er möchte, dass ihre Herzen von dem erfüllt sind, was Er selbst ist, und dass sie gleichzeitig geheiligt sind nach seiner Vollkommenheit - passende Gefässe, um davon zu zeugen.
Daher war die Wahrheit über den Vater - die Wahrheit, die sie heiligte - nicht eine trockene Lehre, die auf ihre Seelen angewandt wurde, um sie dahin zu bringen, das Böse zu verurteilen und das Gute weiterzuvermitteln. Nein, es war eine lebendige Realität, die sie in diese Stellung versetzte, mit all den Zuneigungen, die mit einer Person verbunden waren, in der sie waren und die in ihnen war. Diese Person war ihr Erlöser, den sie kannten und liebten, der ihnen in Gnade zugetan war. Die ganze Fülle der Folgen dieser Beziehung, die in ihrer Vollkommenheit im Himmel aufgerichtet war, bildete ihr Herz entsprechend vollkommen. Dies vervollständigt das, was der Herr Jesus sich für die Jünger und für ihr Zeugnis vor der Welt vom Vater erbittet. Es ist die Offenbarung des Namens des Vaters, gekannt in der Person des Sohnes, der sowohl Mensch in der Welt war als auch Mensch in der Herrlichkeit ist. Doch sein Gebet endet hier nicht. Gepriesen sei sein Name auf ewig!