Der Schlüssel zu diesem Kapitel ist das Wort «Vater». Am Anfang legt der Herr das wichtige Fundament der Stellung, die Er zu diesem Zeitpunkt einnahm, und dann das der Stellung der Jünger. Nachher erläutert Er ihre Beziehung zum Vater und ihren Platz vor der Welt. Zum Schluss zeigt Er ihren Platz mit Ihm im Himmel auf und die Macht der Liebe des Vaters während ihres Aufenthalts hier auf der Erde.
Der Sohn als Mensch
Vers 1. Wie schon im ganzen Johannes-Evangelium wird der Herr auch hier vom Standpunkt seiner göttlichen Natur her betrachtet. Er ist der Sohn des Vaters, der jedoch gleichzeitig den Platz des Dienstes niemals verlässt. Er empfängt alles und eignet sich selbst nichts an. Nur einmal stellt Er sich, oder zumindest seinen Leib, den Juden als den wahren Tempel vor - im Gegensatz zu einem leeren Tempel -, den Er als Gott in drei Tagen wieder aufrichten würde. Doch in seinen Unterweisungen, in den persönlichen Äusserungen über die Beziehung zum Vater, verlässt Er niemals den untergeordneten Platz, den Er in seinem Dienst eingenommen hat. In der Wüste hatte Satan vergeblich versucht, Ihn zum Verlassen dieses Platzes zu bewegen. Er wollte gehorchen, und Er wurde gehorsam bis zum Tod. Auch hier nimmt Er die Verherrlichung nicht für sich selbst in Anspruch; aber weil die Stunde gekommen ist, bittet Er den Vater, Ihn zu verherrlichen. Es ist der Sohn des Vaters, der verherrlicht wird. Es ist seine persönliche Herrlichkeit. Wir haben hier nicht den Sohn des Menschen, der nach den Ratschlüssen Gottes verherrlicht wird. Es ist der Vater, der es tut.
In Kapitel 13 spricht Jesus von sich als dem Sohn des Menschen, der Gott verherrlicht hat, und zwar in seinem Werk am Kreuz. Nachdem Gott als Gott verherrlicht worden ist, geht der Sohn des Menschen kraft seines Werkes in die Herrlichkeit Gottes ein, für die Er sich auf der Erde, wo die Sünde herrschte, eingesetzt hat. Dort trafen der zur Sünde gemachte Mensch, die Macht Satans, das Gericht und die Liebe Gottes zusammen; und dort wurde Gott vollkommen verherrlicht. Was Er ist, wurde im Gehorsam des Menschen offenbart und bestätigt.
Hier ist es der Sohn, der, nachdem Er den Vater vollkommen offenbart und verherrlicht hat, als Mensch wieder in die Herrlichkeit eingeht, die Er vor Grundlegung der Welt bei Ihm hatte, um Ihn auch in dieser Stellung zu verherrlichen.