Das hohepriesterliche Gebet.
Der Herr hat mit Seinen Jüngern abgeschlossen und hebt jetzt in der ernstesten Stunde Seines Lebens die Augen empor zum Vater. Er appelliert ans Vaterherz, an den Beistand des Vaters, weil Er dem Vater dienen wollte bis zum Schluß, weil Er Ihn verherrlichen und das Werk vollenden wollte, das der Vater Ihm anvertraut und für dessen Ausführung Er nicht die Kraft in sich selbst spürte. Das gehörte mit zu Seiner Selbstentäußerung. Der Sohn ist abhängig vom Vater für Leben, Leiden und Sterben sowie für jeden Dienst, den Er zu tun hat. Er ist bereit und willig zu allem, aber die Kraft und Ausrüstung muß Ihm von oben dargereicht werden. Auch darin ist Er unser Vorbild geworden und hat uns Bahn gebrochen. Wenn wir vor Aufgaben stehen, wo wir keine Möglichkeit sehen, durchzukommen, wo uns der Mut entfällt, heben wir unsere Augen auf zu dem, der sich nie mit uns verrechnet. Es muß aus Glauben in Glauben gehen. Durch jede neue Glaubensprobe, durch die der Herr uns führt, wird der Weg bereitet für neue Aufgaben und neue Proben. Es gilt, aus dem Kindesalter ins reife Mannesalter durchzubrechen. Wir sollen durchgebildete, durchgeschulte Jünger und Jüngerinnen des Herrn werden, denen nichts mangelt, sondern die für die Herrlichkeit erzogen werden. Jeder Fortschritt beruht schließlich in einer tieferen Erkenntnis dessen, was wir in unserem Gott und Heiland haben.