Seine Vollmacht, ewiges Leben zu geben
Vers 2. Dann wird seine Stellung als Sohn und das, was Ihm als Mensch gehört, dargelegt. Seine Rechte sind zweifach: Er hat Gewalt über alles Fleisch, doch mit dem Ziel, denen ewiges Leben zu geben, die der Vater Ihm gegeben hat. Sein Anspruch auf die Gewalt über alle Menschen ist allumfassend, d.h. sein Anspruch erstreckt sich auf alles. Doch hier geht es nur um den Menschen. Wenn der erste Mensch naturgemäss über alles Gewalt haben sollte, dann hatte der Mensch gewordene Sohn diese Macht auf übernatürliche Weise.
Doch hier kommt in den Worten des Erlösers eine der kostbarsten Wahrheiten für uns zum Vorschein. Es gibt also solche, die der Vater dem Sohn gegeben hat. Das ist der feste Vorsatz des Vaters. Sie sind dem Sohn gegeben. Der Vater hat sie seinen Händen übergeben, damit Er sie in die Herrlichkeit bringe, damit Er sie für die Gegenwart, die Natur und die Herrlichkeit Gottes passend mache. All das war in diesem festen Vorsatz Gottes enthalten. Sie sind dem Sohn gegeben, damit Er sie gemäss der unendlichen Liebe Gottes in eine Stellung bringe, die diese Liebe befriedigen würde. Diese Stellung ist die des Sohnes, der zu diesem Zweck Mensch geworden ist. Wir können hinzufügen, dass es eine Stellung ist, die dem Wert und der Wirksamkeit des Werkes des Sohnes entspricht; Er bringt sie nicht nur äusserlich dahin (was schlicht unmöglich gewesen wäre), sondern Er stattet sie mit einer Naturaus, die für eine solche Stellung passend ist. Wunderbare Gnade, deren Gegenstände wir sind!
Diese Stellung ist ewiges Leben, ein Wort, dessen Bedeutung wir kurz erläutern müssen. Es ist geistliches und göttliches Leben - ein Leben, das fähig ist, Gott zu erkennen und zu geniessen, und moralisch seinem Wesen entspricht: «dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe». Ewiges Leben bedeutet nicht nur Unsterblichkeit, sondern es ist ein Leben, das zu einer Welt ausserhalb unserer Sinne gehört; denn «das, was man nicht sieht, ist ewig».