Behandelter Abschnitt Joh 7,14-19
Innere Bereitschaft, um die Lehre aufzunehmen
Verse 14-19. Der Herr ging zunächst nicht zum Fest. Doch nachdem seine Brüder hingegangen waren, zog Er ebenfalls hinauf, und um die Mitte des Festes lehrte Er im Tempel.
Nebenbei sei noch bemerkt, dass wir das Volk nicht mit den Juden verwechseln dürfen. Das Volk setzte sich aus Galiläern und anderen zusammen, die gekommen waren, um an dem Fest teilzunehmen. Die Juden kamen aus Jerusalem oder zumindest aus der direkten Umgebung. Deshalb finden wir in Vers 20, dass das Volk nicht wusste, dass die Juden Ihn töten wollten. Jene aus Jerusalem hingegen wussten sehr wohl, was sie gegen Ihn planten (V 25).
Die Juden, die gewohnt waren, den Rabbis zuzuhören, waren erstaunt, dass Jesus - in ihren Augen ein ungebildeter Mann - so lehren konnte, wie Er es tat. Seine Lehre kam vom Vater, nicht von den Menschen. Um sie zu verstehen, brauchte es einen Seelenzustand, der auf eine solche Sendung reagierte. Wer den Willen des Vaters tun wollte, würde das Wort, das von Ihm kam, erkennen.
Der sittliche Zustand der Seele und das einfältige Auge sind ausschlaggebend, um die Lehre, die vom Vater kommt, aufzunehmen und sie mit Einsicht als solche zu erkennen. Das Gewissen ist offen und das Herz bereit, um die Wahrheit zu empfangen. Vielleicht geht vieles in der Lehre über das Wissen, das eine solche Seele besitzt, hinaus. Doch die Lehre begegnet den Bedürfnissen der Seele. Sie hinterlässt den Stempel der Wahrheit und der Heiligkeit. Sie entspricht Gott und sucht nicht sich selbst. Sie sucht das Gute für die Seele und erforscht das Gewissen - und handelt dabei immer in Gnade.
Alle Menschen haben ein Gewissen. Und hier wird das Verlangen, um zu gehorchen vorausgesetzt. Ein solcher Mensch erkennt, was aus Gott ist, wenn Er spricht. Der Verstand wird nicht durch gute Argumentation überzeugt. Gute Beweisführungen überzeugen auch den Willen nicht. Wenn aber das Verlangen da ist, Gottes Willen zu tun, dann passt sich Gott in seiner Belehrung den Bedürfnissen und dem Herzen des Menschen an. Hier finden wir die Wahrheit, die Worte von Gott selbst.