Behandelter Abschnitt Joh 7,20-27
Verwirrung unter den Juden
Verse 20-27. Doch unter den Juden und unter den Volksmengen war alles in Verwirrung. Ohne Skrupel führten sie die Beschneidung am Sabbat durch, auch wenn sie mit diesem Werk den Sabbat brachen. Doch die göttliche Macht, die durch ein Wort heilte, übte keinen Einfluss auf sie aus, ausser dass sie in ihnen den Wunsch hervorrief, Den, der diesen Beweis der Güte und der Macht Gottes gegeben hatte, zu töten - Ihn, dessen Rechte sogar über dem Sabbat standen.
Diese Verwirrung unter den Ungläubigen ist verblüffend. Jene, die von weiter her kamen, höhnten beim Gedanken, dass einige den Herrn Jesus töten wollten. Etliche von Jerusalem, die wussten, dass die Juden Ihn wegen des Wunders, das Er getan hatte, töten wollten, waren erstaunt, dass Er so freimütig sprach. Sie fragten sich, ob die Obersten wohl erkannt hatten, dass Er der wahre Christus war. Trotzdem sagten sie in Vers 27: «Wenn aber der Christus kommt, so weiss niemand, woher er ist.» Zudem wollten sie Ihn greifen. Doch der Evangelist sagt, dass keiner die Hände an Ihn legte, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Gottes Wege sind sicher.
Trotzdem glaubten viele an Ihn (V31). Die Pharisäer hörten, dass das Volk dies über Ihn murmelte und sandten Diener, um Ihn zu greifen. Diese fanden den Herrn Jesus damit beschäftigt, die Volksmenge zu unterweisen. Hier zeigt sich dieselbe Unsicherheit. Einige sagten, dass Er der Prophet sei, andere, dass Er der Christus sei. Doch es gab auch solche, die einwandten, dass der Christus unmöglich aus Galiläa kommen könne, sondern dass Er aus dem Samen Davids sein müsse, aus der Stadt Bethlehem - ohne dass sie sich selbst die Mühe nehmen, im Blick auf den Herrn Jesus diese Tatsachen nachzuprüfen. Einige wollten Ihn greifen. Aber keiner legte die Hände an Ihn. Und die Diener kehrten unter dem Einfluss seiner Worte zurück: «Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch» (V. 46).
Die Pharisäer und Obersten aber zögerten nicht. Sie suchten Ihn zu töten. Empört gingen sie auseinander. Dies ist das Bild des Menschenherzens in der Gegenwart der Wahrheit. Die religiösen Führer hatten ihren Entschluss gefasst. In den Gedanken der Volksmenge hingegen, die zwischen Vorurteilen und der Macht des Wortes Gottes hin und her schwankte, herrschten Verwirrung und Unsicherheit. Weder bei den einen noch bei den anderen war Glaube vorhanden. Doch für den Herrn Jesus war «die Stunde noch nicht gekommen» (V. 30). Und beachten wir, dass seine Stunde der Zeitpunkt war, als Er sich selbst am Kreuz für unsere Sünden hingab.