Vers 14: „Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte." War Er doch dazu gekommen, um zu lehren und das Werk zu vollenden, das der Vater Ihm anvertraut hatte! Er lehrte nicht wie die Schriftgelehrtcn, darum verwunderten sich die Juden und fragten: „Wie kann dieser die Schrift, so er sie doch nicht gelernt hat?" Und doch war alles, was Er sagte, aus der Schrift geschöpft. „Suchet in der Schrift", sagt Er, „denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darin, und sie ist's, die von mir zeuget." Vor Seinem Geiste lagen klar und offen die wunderbaren Verheißungen, die schon Abraham gegeben waren, ja, die sich zurückerstreckten bis auf den Fall. Diese waren in Ihm verkörpert. Er war das fleischgewordene Wort und konnte lehren, schöpfend aus dem Worte, in dem Er zu Hause war wie kein anderer. Erst durch Ihn öffnet sich auch uns die Schrift und wird unsere Heimat, der Lebensquell, aus dem wir schöpfen: Orientierung, Auferbauung, Erquickung — je nach Bedarf. Er war schon als zwölfjähriger Knabe zu den Füßen der Schriftgelehrten und Pharisäer gesessen und hatte schon damals Blicke in Seines Vaters Wort getan, die die grauen Häupter der Schriftgelehrten in Verwunderung versetzten — aber damals fragte Er, um sich zu belehren. Er war ein Knabe und lernte nicht nur zu den Füßen der Schriftgelehrten, sondern schon lange vorher hatte Er gelernt, zu den Füßen Seines Vaters zu sitzen — ja, Sein ganzes Leben war ein Sitzen zu den Füßen des Vaters.