Behandelter Abschnitt Joh 6,1-13
Verse 1-13. Im fünften Kapitel haben wir Christus gesehen, wie Er zusammen mit dem Vater all jene lebendig macht, die Er will, und dann als den Sohn des Menschen, der Gericht ausübt. Es ist Christus, der in seiner göttlichen Macht handelt. Im sechsten Kapitel ist Er die Speise für sein Volk - der Sohn des Menschen, der vom Himmel gekommen und gestorben ist. Wir finden hier nicht mehr seine lebendig machende Kraft im Gegensatz zu den Verpflichtungen des Gesetzes, sondern wir finden hier, wer Er war, die Geschichte seiner Person, wenn ich es so ausdrücken darf. Es geht um das, was Er in seinem Wesen ist und was Er geworden ist - eine Geschichte, die endet, wenn Er als Sohn des Menschen dorthin zurückkehrt, woher Er gekommen ist. Es ist im Wesentlichen die Erniedrigung Jesu in Gnade. Sie steht im Gegensatz zu dem, was Ihm als dem verheissenen Messias, der auf die Erde gekommen ist, zu Recht zugestanden hätte.
Die Unterweisung dieses Kapitels umfasst alles: von seinem Herabkommen vom Himmel bis zu seiner Rückkehr dorthin. Er hat sowohl in seinem Herabsteigen als auch bei seinem Auffahren alles erfüllt. Doch die Unterweisung hier verweilt vor allem bei der Menschwerdung des Herrn und seinem Tod. In Verbindung damit gibt Er ewiges Leben und führt die Seinen in die Herrlichkeit einer neuen Schöpfung ein. Dies steht weit über dem, was ein irdischer Messias hätte geben können, und geht darüber hinaus.
Jesus ging weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. «Es war aber das Passah nahe.» Diese Tatsache bestimmt den Grundton für alle hier folgenden Reden.
Als Jesus die Augen aufhob, sah Er die Menge, die Ihm gefolgt war, und Er fragte Philippus, woher sie Brot für all diese Leute kaufen sollten. Natürlich wusste Er sehr wohl, was Er tun wollte. Die Jünger dachten nach, doch nicht in Überlegungen des Glaubens. Sie erwogen vielmehr die Hilfsquellen, mit denen der Mensch rechnen kann. Der eine überlegte, was benötigt würde, der andere stellte fest, was vorhanden war. Es bestand tatsächlich eine überaus grosse Ungleichheit zwischen den fünf Broten und den 5’000 Menschen. Nun lautete aber eine der Verheissungen, die für die Zeit des Messias gegeben worden waren, dass der Herr seine Armen mit Brot sättigen würde (Ps 132,15). Jesus erfüllte diese Verheissung, indem Er ein Wunder wirkte, das seine Auswirkung auf die Ihn umgebenden Volksmengen hatte. Es gab Brot im Überfluss, und es blieb sogar sehr viel übrig.