Behandelter Abschnitt Joh 5,31-47
Vier Zeugnisse zur Gottheit von Jesus Christus
Verse 31-47. Der Rest des Kapitels behandelt die Frage der Verantwortung des Menschen in Bezug auf das Leben, so wie wir im vorhergehenden Abschnitt die souveräne Gnade gesehen haben, die Leben gibt. In der Person von Jesus war das göttliche Leben gegenwärtig, und Gott hatte den Menschen diesbezüglich vier Zeugnisse gewährt: das Zeugnis von Johannes dem Täufer; die Werke, die der Vater Ihm gegeben hat, damit Er sie vollbringe; der Vater selbst; und die Schriften.
Das Volk war eine Zeit lang im Licht von Johannes dem Täufer fröhlich gewesen, denn sie hielten ihn für einen Propheten. Nun hatte Johannes dem Herrn ein klares Zeugnis von Seiten Gottes ausgestellt.
Dann waren die Werke, die Jesus tat, ein einwandfreies Zeugnis dafür, dass der Vater Ihn gesandt hatte. Der Vater hatte Ihm diese Werke zu tun gegeben, und Er tat sie. - Auch der Vater hatte Ihm ein Zeugnis ausgestellt. Die Volksmenge hatte gemeint, es habe gedonnert (Kap. 12,29). Doch sein Wort wohnte nicht in ihnen, denn sie glaubten Dem nicht, den Gott gesandt hatte.
Schliesslich besassen sie die Schriften. Sie waren stolz auf sie, und meinten, in ihnen ewiges Leben zu finden. Die Schriften zeugten von Christus, von Jesus, der dort direkt vor ihren Augen stand. Das Leben war hier. Es lebte direkt vor ihnen. Sie besassen diese Zeugnisse, doch sie wollten nicht zu Ihm kommen, um Leben zu haben. Das Leben war da, doch sie wollten keinen Nutzen daraus ziehen. - Es war nicht so, dass der Herr Ehre von Menschen gesucht hätte. Er kannte sie und wusste, dass sie die Liebe Gottes nicht in sich hatten. Er war im Namen des Vaters gekommen und hatte sein Wesen offenbart. Doch sie wollten Ihn nicht aufnehmen, weil Er den Vater so vollkommen offenbarte.
Ein anderer würde in seinem eigenen Namen kommen, mit menschlichen Ansprüchen und dem Herzen der Menschen angepasst, nicht nach dem Herzen Gottes. Diesen würden sie aufnehmen. Welch schreckliche Vorhersage dessen, was dem Volk - als Folge der Verwerfung von Jesus und der Beweggründe, die sie zu dieser Verwerfung getrieben haben - widerfahren wird. Der Antichrist wird sie in den letzten Tagen irrefuhren, denn er wird mit Ansprüchen und Ideen kommen, die dem Herzen und den Wünschen fleischlicher Menschen angepasst sind. Und die Juden werden sich seinen Täuschungen und Ansprüchen ergeben.
Der Zustand ihrer Seelen hinderte sie daran, die Wahrheit aufzunehmen. Sie trachteten nach menschlicher Ehre und Wertschätzung, nicht nach der Ehre, die von Gott allein kommt. Sie folgten nicht dem Weg des Glaubens, sondern taten genau das Gegenteil. Der Herr verklagte sie nicht bei seinem Vater - Mose, in dem sie sich rühmten, übernahm diese Aufgabe. Er, auf den sie ihre Hoffnung gesetzt hatten, stellte dem Herrn das deutlichste Zeugnis aus. Wenn sie ihm geglaubt hätten, hätten sie auch Jesus geglaubt, denn Mose hatte von Ihm geschrieben.
Es ist wichtig, dass wir hier ein oder zwei Punkte beachten. Erstens sehen wir das klare Zeugnis, das der Herr den Schriften von Mose ausstellte. Es waren die Schriften, die Mose geschrieben hatte. Er hatte von Christus geschrieben. Das, was er geschrieben hatte, war das Wort Gottes. Man musste das glauben, was er sagte. Darüber hinaus sehen wir die besondere Autorität des Geschriebenen, wie Petrus sagt: «Keine Weissagung der Schrift ist von eigener Auslegung. Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.» Und Paulus schrieb: «Alle Schrift ist von Gott eingegeben.»
Ausserdem ist es offensichtlich, dass, wenn die Menschen dem, was Mose so viele Jahrhunderte zuvor über Christus geschrieben hatte, Glauben schenken sollten, dies göttlich inspiriert sein musste. Es ist klar, dass die Worte von Jesus göttliche Autorität hatten. Doch was die Art der Übermittlung betrifft, so legt der Herr mehr Wert auf das geschriebene Wort als auf die mündlich weitergegebenen Worte: Gott hat es in der Bibel auf ewig hinterlegt - ein überaus wichtiges Zeugnis für diese Tage des Unglaubens.