Einleitung
Die Verwerfung, Auferstehung und Verherrlichung Christi sondert uns von der Welt ab. Der Herr Jesus ist im Fleisch gekommen (1Joh 4), um die Sünde abzuschaffen. Sein Weg als Mensch („im Fleisch“) war ein Weg verschiedenster Leiden (vonseiten der Menschen, um der Gerechtigkeit willen; schließlich für die Sünde; Er litt, indem Er in allem versucht wurde – Heb 2,18). Alle Leiden sind eine Folge der Sünde. Christus hat wegen (durch die Menschen) der und für (vonseiten Gottes) die Sünde gelitten und schließlich den Tod gefunden. Daher sollte bei uns keine Sünde mehr gefunden werden. Das schließt an 3,18 an. In den Versen 1–6 wird der Tod Christi praktisch auf die Gläubigen angewendet.
Der Begriff „Fleisch“ bezeichnet bei Petrus in der Regel das Menschsein, nicht die sündige Natur.
Einteilung
Das frühere Leben und das heutige Leben als Christ (V. 1‒6)
Dient einander als gute Verwalter (V. 7‒11)
Das Gericht beginnt am Haus Gottes (V. 12‒19)
Vers 1
Da nun Christus [für uns] im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinn; denn wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde: Christus hat auf alle Weise im Fleisch (= als Mensch) gelitten:
durch Vorempfinden (Mt 26,36-46)
durch Mitempfinden (Mt 8,16-17)
durch Versuchungen, indem Er der Sünde nicht nachgab (Heb 2,18)
um der Gerechtigkeit willen (1Pet 2,21-23)
am Kreuz für die Sünden (1Pet 2,24; 3,18)
Wappnen: „Wird besonders für einen Schwerbewaffneten gebraucht, im Gegensatz zu einem Leichtbewaffneten“ (HLH). Engl.: „Arm yourselves“, Widerstand im Glauben. Wir sollen uns mit der Gesinnung Christi rüsten.
Sinn [ejvnnoia]: nur hier und Hebräer 12 „Gesinnung“. Menge: „Überlegung, Erwägung, Vorstellung, Begriff“. In den Sprüchen häufig „Verständnis“. Mit demselben Sinn der Leidensbereitschaft und der Trennung von der Sünde. Unser Vorbild ist, wie immer in diesem Brief, Christus: Seid auch willig zu leiden, seitdem Christus gelitten hat.
Wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde: Niemand hat durch die Sünde von außen und für Sünde gelitten wie Christus. Er ruht nach vollbrachtem Werk von der Sünde, hat mit ihr abgeschlossen (Joh 1,29; Heb 9,26-28). Er hört auf zu sündigen.
Wenn wir als Gläubige der Sünde nicht nachgeben, ruhen wir von der Sünde, obwohl das zuvor Leiden bedeutet (Heb 11,24-25). Verwirklichung des Gestorbenseins mit Christus ist notwendig unsererseits, obwohl hier der Grundsatz praktisch angewandt wird: Wie können wir sündigen, wenn wir Christus in seinen Leiden vor Augen haben? Wir haben mit der Sünde abgeschlossen, wenn wir den Tod Christi im Glauben für uns annehmen.