Welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi: Die Taufe ist ein Bild der Wasser von Vers 20. Und deshalb ist dasselbe Gegenbild für uns ein Mittel der Errettung.
Gegenbild [ajntivtypoς]: Das Wort kommt nur noch vor in Hebräer 9,24. Das einem anderen Bild entsprechende Bild; ein neues Bild, das dem vorhergehenden entspricht oder an dessen Stelle getreten ist. Die Wasser sind das Bild, die Taufe ist das Gegenbild. Die Wasser sind nicht nur ein Bild der Taufe, sondern ein Bild von dem, wovon auch die Taufe ein Bild ist: dem Tod Christi.
Die Taufe stellt symbolisch dar, wie der Sünder errettet wird. Taufen auf (in) Christus, auf seinen Tod, in seinen Tod. Einsgemacht in seinem Tod, dort, wo das Gericht gewütet hat. Das ist der einzige Platz, wo das Gericht ausgeübt worden ist. Wieder praktisch: Hier ist die Taufe nicht ein Bild des „Ablegens der Unreinheit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott.“ Die Taufe steht am Anfang des christlichen Lebens. Die Taufe stellt uns auf der Erde auf die Seite des verworfenen, gestorbenen Christus. Für die Juden bedeutete die Taufe auch Absonderung von ihren ungläubigen Volksgenossen, von „dem verkehrten Geschlecht“ (Apg 2,40).
Die Taufe hat überhaupt nichts mit dem Leben zu tun. Wie irrsinnig ist die Lehre, dass jemand durch die Taufe Leben bekommt, und dann noch das ewige Leben! Wer allerdings unter die Folgen dieses Todes kommt, der bekommt Vergebung der Sünden und neues Leben: Auferstehungsleben, das Leben Christi (Joh 20,22).
Euch errettet: Hier geht es deutlich um Juden-Christen: „… jeder von euch werde getauft … zur Vergebung eurer Sünden“ (Apg 2,38; vgl. Apg 22,16), und: „Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht“ (Apg 2,40). Uns würde Petrus einschließen. Doch Petrus ist niemals mit der christlichen Taufe getauft worden. Wir werden durch das errettet, wovon die Taufe ein Bild: durch das Gericht, das Christus getroffen hat.
Durch die Taufe stellen wir uns auf die Seite des Verworfenen und werden wir denen hinzugefügt, die bereits auf der Seite des Verworfenen stehen. Ihnen allen kann das Gericht nichts mehr anhaben.
Weder wurden Noah und seine Familie durch die Arche für die Ewigkeit gerettet, noch werden Menschen durch die Taufe für die Ewigkeit gerettet. Aber sowohl die Arche als auch die Taufe weisen auf Christus hin. Dass niemand durch die Taufe zum Leben gebracht wird, ist ja sonnenklar. Das war nicht nur der Fehler der Kirchenväter (u. a. Augustins), sondern ist auch katholische Lehre. Wiedergeburt geschieht nicht durch die Taufe, sondern durch das Wort Gottes (Joh 3,3.5; 1Pet 1,23; Jak 1,18).
Weder führt die Taufe zum Leben noch das Abendmahl (Joh 6,51). Beide weisen auf den Tod Christi hin und nicht auf das Leben, das wir in Ihm empfangen. Das sind die großen Irrlehren der Christenheit.
Nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches: Der Täufling wird innerlich nicht verändert. Er behält die sündige Natur.
Das Begehren eines guten Gewissens vor Gott: Gutes Gewissen durch die Vergebung der Sünden (Apg 2,38; 22,16; Gal 3,27 – siehe HLH). Der Glaube an die Auferstehung gibt uns das gute Gewissen (vgl. Röm 4,25). Warum tritt jemand auf die Seite des verworfenen Herrn? Weil er Ihn im Himmel sieht, wo Er zur Rechten Gottes ist und wo Ihm alles unterworfen ist.
Durch [diaV] die Auferstehung Jesu Christi:
Die Taufe verdeutlicht unseren Übergang aus dem gefallenen Stand in den neuen Stand des Heils „durch die Auferstehung Jesu Christi“ (WK).
Die Taufe gibt kein neues Leben, sie ist ausschließlich ein Bild vom „Tod“. Die Auferstehung Christi wird deshalb hier hinzugefügt. Diese ist es, die uns eigentlich errettet (vgl. Röm 4,24-25). Paulus spricht von unserem Mit-Sterben und Mit-Auferstehen. So weit geht Petrus nicht. So führt auch Wiedergeburt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi (1,3)!
Zusammenfassung Vers 21
Das Gegenbild ist die Taufe, und sie errettet. Gegenbild insofern, als das eigentliche Bild ebenfalls errettet. Das Bild sind die Wasser der Sintflut. Sie dienten allen Menschen - außer Noah und seiner Familie - zum Tod. Da Noah und die Seinen in der Arche waren, brachten ihn die Wasser der Sintflut - mittels der schwimmenden Arche - auf eine neue, gereinigte Erde.
Wieso erretteten ihn die Wasser? Sie erretteten ihn im Blick auf die Erde. Für den Himmel wurde er durch den Glauben gerettet, denn er war schon vorher gerecht bzw. vor Gott gerechtfertigt (1Mo 6,8-9; Heb 11,7). Also waren die Wasser das Mittel zur Rettung von der alten Erde weg auf eine neue Erde.
So errettet auch in dieser Zeit das Gegenbild, nämlich die Taufe. So heißt es beispielsweise, dass die Israeliten, die sich am Pfingsttag bekehrten, sich von diesem verkehrten Geschlecht retten lassen sollten (Apg 2,40; vgl. 2,38). Die Taufe war das Zeichen dafür, dass man sich vom gerichtsreifen Volk Israel absonderte und auf die Seite des Herrn Jesus stellte.
Das darf man keinesfalls mit dem errettenden Glauben verwechseln, durch den man für den Himmel gerettet wird.
Durch die Taufe legt man nicht die Unreinheit des Fleisches ab. Die behält jeder Christ bis er entweder heimgeht oder entrückt wird. Die Taufe ist aber wohl der Ausdruck, dass man sich auf die Seite des Herrn Jesus stellt und in seinem Leben ein gutes Gewissen begehrt, denn man gibt ja zeichenhaft zu erkennen, dass man Jesus als Herrn anerkennt.
Dann fügt Petrus hinzu: "Durch die Auferstehung Jesu Christi". Das bedeutet, dass sich die Errettung eigentlich auf die Auferstehung bezieht. Wäre Christus nämlich nicht auferstanden, so wären wir weder für den Himmel noch für die Erde gerettet. Es ist schön, dass Petrus dann auch noch über den Herrn Jesus als denjenigen spricht, der verherrlicht ist zur Rechten Gottes (V. 22).
Vers 22
Der, in den Himmel gegangen, zur Rechten Gottes ist, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind: Mit der Auferstehung richtet Petrus unseren Blick auf die Verherrlichung Christi: Gottes Antwort auf Christi Erniedrigung und Leiden.
Christus ist in den Himmel eingegangen: Das ist der Ort, auf den sich unsere Hoffnung richtet (1,3); wo unser Erbteil bereitliegt (1,4), von wo der Heilige Geist gekommen ist, um uns das Evangelium zu predigen. Ausgangspunkt und Ziel unserer Segnungen.
Zur Rechten Gottes (im Gr. vor Punkt 1!). Zentrum der Regierung Gottes in Zukunft im Friedensreich. Nicht nur Mächte, auch Gewalten und Engel sind Ihm als Mensch jetzt unterworfen, das gesamte Weltall (Ps 8; Heb 2).
Alles ist Ihm unterworfen: Jetzt ist Er noch auf der Erde verworfen, doch im Himmel ist Ihm alles unterworfen, und das wird auch bald auf der Erde der Fall sein.