Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
1Pet 4,1Kommentar zu 1. Petrus 4,1
Unser Amt des Verwalters
Behandelter Abschnitt 1Pet 4,1-3
Der erste Vers des vierten Kapitels ist ohne Zweifel mit 1Pet 3,18 verbunden, der einen wunderbaren Beweggrund dafür gibt, warum ein Christ niemals für Sünden leiden sollte, wie wir bereits gesehen haben. Zwischen diesen beiden Versen hat der Apostel eine Klammer eingefügt, um den hebräischen Gläubigen Trost zu geben, die dafür verspottet wurden, dass sie nur wenige waren und daher nicht im Recht seien.
„Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinn; denn wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde, um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit ist genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Schwelgereien, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien“ (1Pet 4,1-3).
Christus starb wahrhaftig als Mensch in dieser Welt. Paulus stellt eine etwas andere Sichtweise vor. Paulus gibt uns die Lehre; Petrus stellt uns deren praktische Seite vor. Er zeigt durch seinen gesamten Brief, dass ein Christ erwarten muss, zu leiden. Wenn wir tun, was Christus tat, müssen wir leiden. Er tat in vollkommener Weise den Willen Gottes, und die Konsequenz war, dass Er im Fleisch litt. In der Wüste kam Satan zu Ihm und bot Ihm alles an, wenn Er nur bereit gewesen wäre, sich vor ihm zu beugen. Auch im Garten Gethsemane versuchte der Widersacher Ihn abzubringen; aber da war nichts in Christus, was auf diese Versuchungen reagiert hätte, und so litt Er, indem Er versucht wurde, doch wäre Er lieber gestorben, als den Willen Gottes nicht zu tun. Er tat den Willen Gottes, und dies brachte Ihn in den Tod. Nun sagt Petrus, dass auch wir mit demselben Sinn gewappnet sein sollen.
Mit dem Ausdruck „Fleisch“ ist hier nicht das Prinzip des Bösen gemeint, so wie Paulus es verwendet. Paulus meint mit diesem Ausdruck die Stellung, die ich als Adams Nachkomme habe. Es ist das Prinzip des Bösen, das der Mensch seit dem Sündenfall in sich hat. Es ist die verdorbene Natur, die von Gott trennt. Petrus jedoch meint mit dem Ausdruck „Fleisch“ unser irdisches Leben. Christus litt als Mensch auf dieser Erde, und wenn das Ausüben des Willens Gottes Leiden hervorbringt, dann haben auch wir das Vorrecht, durch den Weg der Leiden in die Herrlichkeit einzugehen.
Zunächst greift Petrus das Innere auf (1Pet 4,1). Wir haben eine Natur, die ihren eigenen Weg bevorzugt. Wenn wir aber den Willen Gottes tun, ist es immer auf Kosten des eigenen Ichs. Es bedeutet, zu leiden.
1Pet 4,2.3 zeigen den Unterschied zwischen der Begierde des Menschen und dem Willen Gottes. Wenn ich mich den Begierden der Menschen hingebe, werde ich nicht leiden, nicht in der Weise, wie Christus, als Er den Willen Gottes tat, gelitten hat. Wie hätte doch Christus sich selbst retten können, wenn Er das getan hätte, was Ihm gefiel!
Den Willen Gottes zu tun, brachte unseren wunderbaren Herrn in die tiefsten Leiden. Es brachte Ihn bis in den Tod, und der Apostel sagt, dass wir uns mit demselben Sinn wappnen sollen, d. h., bereit zu sein, zu leiden und sogar zu sterben.
Wenn wir uns mit demselben Sinn wappnen, so werden wir den Willen Gottes tun und nicht sündigen. Gott hat uns für eine kurze Zeit hiergelassen, um seinen Willen zu tun. Angenommen, wir leiden wegen Gottes Willen, dann gehen wir damit zu Gott. Oftmals ist es sein Wille, dass wir leiden. Wir können sicher sagen, dass jemand, der nicht auf die eine oder andere Weise leidet, Christus nicht nahe genug nachfolgt. Wenn wir nicht auf einem Weg der Leiden sind, können wir daraus sicher schlussfolgern, dass wir nicht auf Gottes Weg sind.