Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irregehend, dienten mancherlei Begierden und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend: Für das in den Versen 1 und 2 beschriebene Verhalten gibt es zwei Gründe: (a) Den ersten finden wir in diesem Vers und den (b) zweiten in Vers 4.
Einst waren: Wir waren einmal genauso wie die Menschen der Welt; und zu unserer Schande müssen wir es eingestehen, dass wir uns auch heute noch manchmal so verhalten. Es geht hier nicht so sehr darum, was wir alles getan haben, sondern dass die böse Quelle, aus der alle diese Dinge hervorkommen, in uns war und ist.
unverständig [ajnovhtoi]: unwissend, unvernünftig: Der Verstand ist verdorben und muss durch den Heiligen Geist erleuchtet werden – der Wille ist böse.
ungehorsam: der Wille Gottes interessiert nicht
irregehend: überall hingehend, nur nicht die guten Wege Gottes, das Fleisch leitet immer irre
dienten mancherlei Begierden ‒ zur Befriedigung des Fleisches (Kol 2,23)
und Vergnügungen: zu unserem eigenen Vergnügen, nur auf uns selbst gerichtet, nicht auf andere
führten unser Leben in Bosheit und Neid: Bosheit ist das Hervorquellen der sündigen Natur. Neid gönnt anderen weder Gaben noch Besitz
verhasst und einander hassend: Sünde führt zu bitterem Hass
Das sind die Menschen der Welt. Wie viel Neid gibt es in der Welt, besonders im Berufsleben, wenn jemand aufsteigt. Wie ist es unter Gläubigen, dem Eigentumsvolk, das der Herr sich erworben hat?