Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Er, der offenbart worden ist im Fleisch, ist gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit: Wenn die Gläubigen der Versammlung entsprechend den Versen 14 und 15 leben, was ist das Geheimnis ihres Lebens? Es geht um die Teile der Wahrheit, die wesentlich für das Zeugnis vor der Welt sind. – Die zugrundeliegende Kraft (für die Welt ein Geheimnis) ist die Person des Sohnes Gottes. Das Geheimnis eines gottgeweihten Lebens finden wir allein in der Person des Herrn Jesus.
Hier geht es nicht im die himmlische Beziehung der Versammlung, sondern um die fundamentale Wahrheit, dargestellt in der Person Christi, nicht nur auf die Herzen der Christen eingegraben, sondern auf die Versammlung in ihrem öffentlichen Zeugnis (WK).
Wenn Vers 15 von der Versammlung als der Zeugin der Wahrheit handelt, so gibt Vers 16 eine wunderbare Entfaltung dessen, was das Herz der Wahrheit ausmacht, die Offenbarung Gottes selbst als dem Geheimnis der Gottseligkeit“ (FBH).
„Dieses Geheimnis der Gottseligkeit ... bezieht sich wesentlich auf die Person Christi ... das lebendige Zentrum des ganzen – das, was wesentlich ist in der Beziehung zwischen Gott und Mensch (JND).
Er, der offenbart worden ist im Fleisch: NA26, WK12, FWG. Inkarnation: Es ist nicht nur so, dass Gott sich in diesem Menschen offenbart hat (erschienen ist), nein, diese Person war selbst Gott. Christus ist offenbart im Fleisch (Joh 1,14). Kein anderer Mensch – Adam, Abraham, David usw. – ist im Fleisch offenbart worden – nur Gott konnte so erscheinen. Alle Menschen sind Fleisch.
Darin kommt die unermessliche Gnade zum Ausdruck, dass Christus sich unseres Sündenelends angenommen hat. Er wurde Fleisch, um für uns sterben zu können. Aber auch, um uns Gott offenbaren und uns zu erleuchten und erretten zu können (Joh 1; 3,16).
Gerechtfertigt im Geist: auch dieser Ausdruck macht deutlich, dass es sich nur um Gott handeln kann. Es ist der Mensch Jesus Christus, der gerechtfertigt worden ist. Er wandelte hier auf der Erde in der Kraft des Heiligen Geistes. Jeder Schritt in der Welt hat Ihn gerechtfertigt, d. h. als gerecht erwiesen. Alles, was Er tat und sprach, erklärte Ihn als gerecht. Die Auferweckung ist das deutlichste Zeichen dieser Rechtfertigung, sie ist die Bestätigung seines vollkommenen Lebens. Welch ein wunderbares Zeugnis ist uns anvertraut!
Er ist aus dem Geist gezeugt worden (Lk 1),
der Geist kam auf Ihn herab und blieb auf Ihm (Mt 3), weil Er gerecht war.
Es tat alle Werke und Wunder in der Kraft des Heiligen Geistes (Lk 11,20).
Er ist in der Kraft des Heiligen Geistes auferweckt worden (Röm 1,4; 1Pet 3,18).
Er ist Christus, der Gesalbte.
Das Speisopfer musste mit Öl gemengt und gesalbt werden (3Mo 2).
(auf uns kommt der Geist nach der Erlösung, und zwar als Zeichen unserer Rechtfertigung)
Gesehen von den Engeln: Als der Herr Jesus auf der Erde umherging, wurde er nicht nur von der sichtbaren Welt gesehen, sondern schaute auch die unsichtbare Welt der Engel zu. Vor der Menschwerdung des Herrn haben die Engel Gott nicht angeschaut, denn kein Geschöpf kann je Gott sehen. Das erste Mal sahen Engel ihren Schöpfer, als der Herr als kleines Kind in der Krippe lag. Nach der Auferstehung sehen die Engel ihn ebenfalls und beten Ihn an. ‒ Was war es doch für die Engel, den Sohn Gottes für eine kurze Zeit unter sie erniedrigt zu sein (Heb 2,9).
Gepredigt unter den Nationen: Die Gnade erstreckt sich nicht nur zu den Juden, sondern auf alle Völker. Er kann noch nicht als König in Zion herrschen, das kommt später. Er wird tagtäglich als der eine Mittler zwischen Gott und Menschen unter allen Völkern gepredigt.
Geglaubt in der Welt: in, nicht von der Welt; es sind nur Einzelne, die glauben. Sie sehen Ihn noch nicht mit den natürlichen Augen. „Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!“ (Joh 20,29). Die, die Ihn annehmen, sehen Ihn im Glauben. Er ist der Gegenstand des Glaubens.
Aufgenommen in Herrlichkeit: Das ist der Höhepunkt in dieser Aufzählung. Es ist die passende Antwort auf das Kreuz und die Leiden Christi. Das ist der besondere Charakter der Wahrheit des Christentums: Er hat Gott verherrlicht, und Gott hat Ihn verherrlicht (Joh 13,31-32; siehe auch Ps 68,16-18; 110,2: Heb 2,9; Mk 16,19; 1Kor 15,48; Apg 1,2.9).
Diese sechs Aussagen beginnen mit der Menschwerdung des Herrn Jesus und enden mit seiner Verherrlichung. Sie sind das Geheimnis der Gottseligkeit.
Die Versammlung Gottes ist heute das „Instrument“, durch das Gott ein Zeugnis für alle Menschen ablegt. Die Wahrheit dieser Verse soll nicht nur dazu dienen, unsere Bewunderung wachzurufen, sondern wird auf unsere Schultern gelegt, um in die Welt hinausgetragen zu werden. Dieses Zeugnis wird unter Gebet und echter Gottesfurcht abgelegt.
„Nur in der Kraft dieses Geheimnisses vermag die Versammlung ihrer Verantwortung als Pfeiler und Grundfeste zu entsprechen, und nur in der Kraft dieses Geheimnisses kann der einzelne Gläubige sich im Haus Gottes richtig verhalten“ (AR).
12 Kelly schreibt dazu: "And confessedly great is the mystery of godliness: He Who* was manifested in flesh, was justified in Spirit, appeared unto angels, was preached among Gentiles, was believed on in [the] world, was received up in glory" (ver. 16). – The introductory clause is most instructive as well as impressive. "Mystery" means a truth once secret but now fully divulged, never a sacrament, (though important in its place and for the purpose intended of the Lord). The secret (now revealed) of piety or godliness is the truth of Christ. He is the source, power, and pattern of what is practically acceptable to God-His person as now made known. True life is living by the faith of the Son of God Who loved me and gave Himself for me (Gal 2,20). To look on Him or for Him as a Jew once might in faith is not enough. Here He stands revealed in the great essential lineaments of the truth. The church lives, moves, and has its being in presenting Him thus to every eye and heart. Men may disbelieve or gainsay to their own destruction; but to present the truth of Christ is, we may say, the reason of the church's existence, rather than the admirably good results which flow both for each saint within and for those without who come to believe unto their own eternal blessing.
Some doubtless will cry out as if "He Who," as in the Revised Version, grievously displaces "God", as in the Authorized Version which follows editions formed on the more modern copies. But weigh well the better attested reading, and soon you may happily learn how much more exact is the relative in this connection, as it also really supposes the self-same truth in the background. For where would be even the sense of saying that Adam or Abraham, that David, Isaiah, or Daniel, or that any other human being, "was manifested in flesh"? An angelic creature so manifested would be revolting for the end in view, and could no more avail than a man. If only a man, no other way than "flesh" was open to him: the mightiest "hunter before the Lord," the subtlest wit, the most consummate orator or poet or warrior or statesman, "he also is flesh," no less than the least one born of woman.
(* Dr. Scrivener, though with hesitation from his own first impression with that of others in the past, no longer (second Ed. 552-6) denies A to have read ὅς (with C F G. etc. and almost all the ancient Vv.), rather than Θεός, "God," as in most copies followed by the Text. Rec.).
Die deutsche Übersetzung: „Und zugegebenermaßen groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Er, der* im Fleisch geoffenbart wurde, im Geist gerechtfertigt wurde, den Engeln erschien, unter den Heiden gepredigt wurde, in [die] Welt geglaubt wurde, in Herrlichkeit aufgenommen wurde“ (Ver. 16). ‒ Der Einleitungssatz ist sowohl sehr lehrreich als auch beeindruckend. „Mysterium“ bedeutet eine Wahrheit, die einst geheim war, jetzt aber vollständig enthüllt ist, niemals ein Sakrament (obwohl sie an ihrer Stelle und für den vom Herrn beabsichtigten Zweck wichtig ist). Das (jetzt offenbarte) Geheimnis der Gottseligkeit oder Gottesfurcht ist die Wahrheit Christi. Er ist die Quelle, die Kraft und das Muster dessen, was für Gott praktisch akzeptabel ist ‒ seine Person, wie sie jetzt bekanntgemacht wurde. Wahres Leben bedeutet, aus dem Glauben des Sohnes Gottes zu leben, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat (Gal 2,20). Es reicht nicht aus, auf ihn oder für ihn als Jude zu schauen, wenn er einmal im Glauben Macht hatte. Hier steht: Er offenbart in den großen wesentlichen Zügen der Wahrheit. Die Kirche lebt, bewegt sich und hat ihr Wesen darin, ihn jedem Auge und jedem Herzen so darzustellen. Die Menschen mögen ungläubig sein oder ihrer eigenen Zerstörung entgegentreten; aber die Wahrheit Christi darzustellen, ist, so können wir sagen, der Grund für die Existenz der Kirche und nicht die bewundernswert guten Ergebnisse, die sowohl für jeden Heiligen im Inneren als auch für diejenigen ohne ihn fließen, die zum Glauben kommen, zu ihrem eigenen ewigen Segen.
Einige werden zweifellos aufschreien, als ob „Er, der“, wie in der revidierten Fassung, „Gott“ auf schmerzliche Weise verdrängt, wie in der autorisierten Fassung, die auf Ausgaben folgt, die auf den moderneren Kopien gebildet wurden. Aber wiegen sie die besser bezeugte Lektüre gut ab, und bald werden Sie mit Freude erfahren, wie viel genauer der Verwandte in diesem Zusammenhang ist, da er auch wirklich die gleiche Wahrheit im Hintergrund voraussetzt. Denn wo wäre überhaupt der Sinn zu sagen, dass Adam oder Abraham, dass David, Jesaja oder Daniel oder irgendein anderer Mensch „im Fleisch geoffenbart wurde“? Ein Engelsgeschöpf, das sich auf diese Weise manifestiert, würde sich angesichts des Endes auflehnen und könnte nicht mehr Nutzen daraus ziehen als ein Mensch. Wäre es nur ein Mann, stünde ihm kein anderer Weg als der des „Fleisches“ offen: der mächtigste „Jäger vor dem Herrn“, der subtilste Witz, der vollendetste Redner oder Dichter oder Krieger oder Staatsmann, „er ist auch Fleisch“, nicht weniger als der geringste von einer Frau Geborene. (* Dr. Scrivener, wenn auch mit Zögern aufgrund seines eigenen ersten Eindrucks mit dem anderer in der Vergangenheit, bestreitet nicht mehr (zweites Ed. 552-6), dass A ὅς (mit C F G. usw. und fast allen alten Vv.) gelesen hat, anstatt Θεός, „Gott“, wie in den meisten Ausgaben, denen der Text folgt. Rec.).↩︎