Denn unsere Ermahnung war nicht aus Betrug noch aus Unreinheit, noch mit List: Ermahnung: vgl. V. 11 auf solche, die wegen der Wahrheit, die sie verkündigten, verfolgt wurden, die Missionare hatten gewisse praktische Betrachtungen ausgesprochen; das wird hier „unsere Ermahnung“ genannt. In den Versen 3–6 zählt der Apostel Paulus nun sieben Verhaltensweisen auf, wie er und seine Helfer das Evangelium nicht verkündigten (siehe nebenstehend):
Denn unsere Ermahnung [paravklhsiς]: Er nennt hier die Verkündigung „unsere Ermahnung“4. Dadurch wird deutlich, dass die Verkündigung des Evangeliums immer einen ganz praktischen Bezug hat und die Menschen mit ihrem ganzen Leben einbezieht.
Viele Menschen suchten damals unter einem religiösen Deckmantel Einfluss auf Menschen zu gewinnen. Sie glaubten selbst dem Betrug (Irrtum), den sie verkündigten. Oft entsprangen ihre Motive der Unreinheit. Sie fingen die Menschen mit List, so dass diese die Verführung nicht bemerkten. Ist das im Lauf der Jahrhunderte eine fremde Erscheinung im Christentum geblieben? Reichen diese Dinge nicht bis in unsere Tage hinein?
4 Griech. paraklesis; dieses Wort kommt als Hauptwort 29-mal im Neuen Testament vor und wird übersetzt mit: „Trost, Ermahnung, Ermunterung, Tröstung, Zureden“. Wörtlich übersetzt heißt es: „Herbeirufen“ im Sinne von „zu Hilfe rufen, beistehen“. Als Tätigkeitswort parakaleo kommt es sogar 109-mal im Neuen Testament.↩︎
1. nicht aus Betrug (Irrtum, Verirrung) 2. noch aus Unreinheit (Unzucht, Unredlichkeit) 3. noch mit List (Mt 26,4; 2Kor 4,2; 12,16) 4. nicht, um Menschen zu gefallen 5. nicht mit einschmeichelnder Rede 6. noch mit einem Vorwand für Habsucht 7. noch Ehre von Menschen gesucht.
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