Behandelter Abschnitt 1Thes 2,3-4
Denn unsere Ermahnung war nicht aus Betrug noch aus Unreinheit, noch mit List; sondern so, wie wir von Gott als bewährt befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft (2,3.4).
Da war ein gutes Gewissen ebenso wie Freimütigkeit und Ausharren. Es gab Integrität des Herzens, das genaue Gegenteil davon, eine Rolle zu spielen, anstatt Opfer einer Täuschung zu werden und so andere in die Irre zu führen. Irrtum war so weit von der Ermahnung entfernt wie Unreinheit, und es gab auch nicht die geringste Täuschungsabsicht, die „List“ ausdrückt. Stattdessen wurde die Wahrheit heilig und aufrichtig gepredigt; und so sprachen diese gesegneten Arbeiter, wie es sich für solche gehörte, die wussten, dass sie von Gott befunden worden waren, ihnen das Evangelium anzuvertrauen. Gnade formt Verantwortung, wie Gnade, die ein Mensch innerlich genießt, ihre Kraft lebendig erhält. Sie hatten Gott vor sich, Gott, der die Herzen prüft, nicht die Menschen, denen sie gefallen müssen, deren Atem in ihrer Nase ist: Wofür ist der Mensch zu halten?
Das ist ein schwerwiegender und bleibender Grundsatz, der heute genauso wahr und wichtig ist wie damals, als Paulus so von sich und seinen Mitarbeiter im Dienst Christi sprach. Man kann nicht zwei Herren dienen. Förderer und Gemeinden sind nicht die einzigen Fallstricke. Der Wunsch nach Einfluss, die Furcht vor Ungnade, Partei und Kirchlichkeit können die Treue zum Herrn beeinträchtigen, und die Gerechtigkeit wird in diesem Fall sicherlich leiden, vielleicht sogar die Wahrheit selbst. So wirkt Satan in der Christenheit zur Unehre Christi. Der Versuch, mehr als einem zu dienen, ist fatal; denn ein Mensch wird entweder das eine hassen und das andere lieben, oder er wird an dem einen anhangen und das andere verachten (vgl. Mt 6,24). Wenn ein Arbeiter im Glauben sich selbst als von Gott anerkannt sieht, um mit dem Evangelium betraut zu werden, wird er nur umso mehr auf sich selbst achten, dass der Dienst nicht getadelt wird, sondern dass er sich in allen Dingen als Gottes Diener erweist. Nur wird er danach trachten, sowohl die Freiheit als auch die Verantwortung im Geist festzuhalten, wobei das geschriebene Wort seine einzige Richtschnur ist.
Ein Apostel hatte die gleiche direkte Verantwortung vor dem Herrn wie der geringste Arbeiter im Evangelium, und, wie wir hier sehen, besaß er sie für sich selbst, während er sie anderen auferlegte. Es ist keine Frage des Rechts auf Seiten Christi, sondern allein der Verantwortung auf unserer Seite. Dies erhält seine Herrlichkeit und unseren Gehorsam aufrecht. Für uns gibt es nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch Ihn; so wie es einen Gott gibt, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für Ihn (1Kor 8,6). Mögen wir Nachahmer des Apostels sein, so wie er der Nachahmer Christi war.