Steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit: Durch das Gürten werden die Kleider zusammengehalten, damit man gehen oder laufen kann. Die Kinder Israel hatten die Lenden umgürtet, als sie das Passah aßen, um ausziehen zu können. Gott fordert Hiob zweimal auf, sich zu gürten, damit er Ihn frage. Petrus spricht von den Lenden der Gesinnung (1Pet 1,13). Es ist zuerst einmal die Bereitschaft zu wichtigen Handlungen, die sorgfältig erfüllt werden müssen.
Der Gürtel ist die Wahrheit. Die Lenden sind ein Teil des Rückens unter den Rippen, wo die Kraft zusammengebunden wird. Dort liegen auch die Nieren, die ein Bild der Weisheit und des Verstandes sind. Sie unterscheiden zwischen Gut und Böse. Weisheit ist die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Gott prüft die Gesinnung des Herzen und Überlegungen des Verstandes. Die Lenden weisen auf geistliche Kraft hin.
Wandeln wir in Übereinstimmung mit der Wahrheit, die der Herr Jesus über Gott offenbart hat, über den Teufel, über den Menschen? Wenn wir die Wahrheit auf alle Bereiche unseres Lebens anwenden, sind wir immun gegen die listigen Lügen der feindlichen Mächte. Die Wahrheit des Wortes Gottes bringt uns in Gemeinschaft mit Gott und lässt uns alles um uns her so beurteilen, wie Er es sieht. Gott sucht Wahrheit im Innersten (Ps 51), in unseren tiefsten Überlegungen. Johannes freute sich, dass er einige der Kinder der auserwählten Frau in der Wahrheit wandelnd fand (2Joh 4). Auch an Gajus schrieb er: „Ich habe keine größere Freude als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln“ (3Joh 4).
Der Brustharnisch der Gerechtigkeit: Die gelebte Gerechtigkeit ist unser Brustharnisch. Dieses Kleidungsstück beschützt das Herz, so wie die Nieren in den Lenden. Gerechtes Handeln ist Handeln in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes. Das bedeutet hier vor allem: Handeln in Übereinstimmung mit der himmlischen Stellung, in die wir gebracht sind. Der Brustharnisch schützt unser Herz. Wenn Ungerechtigkeit in unserem Leben ist, wenn wir nicht den Rechten, die der Herr über uns hat, entsprechen, so wird uns unser Herz verurteilen (1Joh 3,20-21). Dabei spielt vor allem auch das Gewissen eine Rolle. Wenn unser Gewissen uns verurteilt, sind wir kampfunfähig.
Gewissen und Herz sind eng miteinander verbunden. Das Wort „Gewissen“ kommt übrigens im Alten Testament nicht vor. Oft hat „Herz“ im Alten Testament die Bedeutung von „Gewissen“ (siehe z. B. „Herzensvorwurf“ in 1Sam 25,31; weiter 2Sam 24,10; 1Kön 2,44; Ps 24,4; 73,1). Salomo forderte seinen Sohn auf: „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23). In unserem Herzen wohnt der Herr Jesus (Eph 3,17). Der Brustharnisch der Gerechtigkeit ist ein reines Gewissen, so dass der Teufel nichts bei uns feststellen kann.