Der Gürtel der Wahrheit Vers 14a
Eph 6,14a: Stehet nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit,
Wir sollen stehen, unsere Lenden mit Wahrheit umgürtet. Geistlicherweise spricht das von den Gedanken und Zuneigungen, die durch die Wahrheit in Ordnung gehalten werden. Indem wir die Wahrheit auf uns selbst anwenden und so alle Gedanken und Regungen des Herzens durch die Wahrheit richten, werden wir nicht nur von der inneren Wirkung des Fleisches befreit, sondern auch unsere Zuneigungen werden der Wahrheit entsprechend gebildet, damit unsere demütige Gesinnung und unsere Zuneigungen auf die Dinge im Himmel gerichtet sind.
Das erste Stück der Waffenrüstung stärkt also den inneren Menschen und regelt mehr unsere Gedanken und Zuneigungen als unser Benehmen, unser Reden und unsere Wege. Oft unternehmen wir große Anstrengungen, um untereinander ein korrektes äußeres Verhalten zu bewahren, während wir zur gleichen Zeit unsern Gedanken und Zuneigungen gegenüber sorglos sind. Wenn wir den Listen des Feindes widerstehen wollen, müssen wir damit beginnen, innerlich richtig zu stehen.
Salomo, der Prediger, warnt uns hinsichtlich dessen, was wir mit unsern Lippen reden, worauf unsere Augen blicken, weiche Wege unsere Füße gehen, aber als Erstes sagt er: „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist“ (Spr 4,23-27). Jakobus warnt uns: „Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in eurem Herzen habt, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit“ (Jak 3,14). Streit unter Brüdern beginnt im Herzen und hat seine Wurzel im „bitteren Neid“. Wenn die Zuneigungen unter der Herrschaft der Wahrheit stehen, werden Streit, bitterer Neid und andere Übel des Fleisches gerichtet werden; und wenn sie gerichtet sind, werden wir fähig sein, den Listen des Teufels an dem bösen Tag zu widerstehen.
Leider sind wir zu oft nicht vorbereitet auf den bösen Tag. Wir haben es versäumt, uns zu umgürten und handeln deshalb bei einer plötzlichen Herausforderung fleischlich. Wenn wir geschmäht werden, schmähen auch wir, und anstatt geduldig zu leiden, drohen wir. Lasst uns danach trachten, umgürtet zu sein, das heißt so zu wandeln, dass unsere Gedanken und Zuneigungen gewohnheitsmäßig von der Wahrheit im Zaum gehalten werden.
Der Brustharnisch der Gerechtigkeit Vers 14b
Eph 6,14b: … und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit,
Mit dem zweiten Stück der Waffenrüstung kommen wir zu unserem praktischen Verhalten. Praktische Gerechtigkeit drückt sich bei dem Christen durch einen Wandel aus, der in Übereinstimmung steht mit der Stellung und den Beziehungen, in die er gebracht ist. Wir können vor dem Feind nicht mit einem Gewissen bestehen, das uns über ungerichtetes Böses in unseren Wegen und Verbindungen anklagt. Wir können nicht für die Wahrheit einstehen, die wir in der Praxis verleugnen. Wenn wir den Brustharnisch angezogen haben und somit in praktischer Gerechtigkeit wandeln, werden wir ohne Furcht sein, wenn wir am bösen Tag dem Feind begegnen müssen.