Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben: In diesem Abschnitt stellt Paulus zwei Familien und deren Häupter einander gegenüber. Die Verse 13–17 sind eine Einfügung. Die Verse 12 und 18 müssen im Zusammenhang gelesen werden.
Der Hauptgedanke ist der Gegensatz zwischen
einem Menschen, der gesündigt hat und welche Folgen diese Sünde für das gesamte Menschengeschlecht hatte, und andrerseits
einem Menschen, der eine Gerechtigkeit (gerechte Tat) vollbracht hat, und die dadurch entstandenen Folgen für andere.
Durch einen Menschen: Paulus geht bis auf den Anfang des Menschengeschlechts zurück, bis auf Adam. Es geht weder um die Nationen noch um Israel. Die Sünde, die die Welt so grundsätzlich verändert hat, ist lange vor Israel und dem Gesetz in die Welt gekommen. Alle Menschen stehen in dieser Hinsicht auf einer Stufe.
Einen: Ein einzelner Mensch hat den Zustand der gesamtem Menschheit beeinflusst: Die Sünde hatte nicht nur Folgen für Adam, sondern für das ganze Menschengeschlecht, für alle Menschen, die je gelebt haben. Adam konnte nach dem Sündenfall allein Menschen „in seinem Gleichnis, nach seinem Bild“ zeugen (1Mo 5,3)
Die Sünde: Nun geht es nicht mehr um die Sünden und die persönliche Schuld, sondern um die Sünde als der sündige Zustand des Menschen. Durch eine einzige sündige Tat wurden alle Menschen Sünder und Adam das Haupt dieser sündigen Familie.
Welt: Das ist hier die sichtbare Schöpfung, Satan und seine Engel (die Dämonen) waren bereits gefallen.
Der Tod ... durchgedrungen: Eine der Folgen der Sünde ist der Tod. In diesem Vers behandelt Paulus die Frage, wie groß die Reichweite des Todes ist. Sie erstreckt sich zu allen Menschen. Er argumentiert hier eigentlich gegen die Juden, denn er zieht später die Schlussfolgerung, dass daher auch die Gnade für alle Menschen gilt. Es ist eine Frage, ob diese Aussage, dass der Tod in die Welt gekommen ist, absolut zu verstehen ist, denn die Tiere hatten keine Unsterblichkeit. Es heißt ja anschießend deutlich: zu allen Menschen durchgedrungen. Das ist jedenfalls die Hauptaussage.
Weil alle gesündigt haben: Das ist hier der Beweis dafür, dass alle Menschen Sünder sind! Als Sünder haben sie den Tod verdient. Weil sie Sünder sind, haben alle gesündigt. Einerseits sterben also alle Menschen aufgrund der Sünde Adams, andererseits aber aufgrund ihrer eigenen Sünde. Sie können sich also nicht damit entschuldigen, dass sie die Sünde von ihren Voreltern „geerbt“ haben.