Vers 12: „Derhalben wie durch einen Menschen die Sünde gekommen ist in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben…,“ weil sie eben schon eine Sündennatur mit auf die Welt gebracht haben. Das sieht man schon an den ganz kleinen Kindern. Wir teilen ihnen unsere sündige Natur mit, die wir durch unsere Abstammung vom ersten Adam ererbt haben. Aber höher als die vom ersten Adam ererbte Natur ist die durch die Wiedergeburt vom zweiten Adam ererbte.
Wir bringen die Sünde schon mit auf die Welt durch die Abstammung und können uns nicht von unseren Stammeltern trennen und sagen: wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich nicht gesündigt. Wir haben uns zu beugen, dass wir als sündiges Geschlecht überhaupt geduldet und getragen werden und wissen ja, dass hinter dem Fall schon die Gnade, das Erbarmen steht. Der Sohn Gottes stund vor Seinem Vater, bereit ins Mittel zu treten. In Ihm ist alles geschaffen; Er trägt alles und tritt für alles ein als Mittler und Versöhner. Er ist Mensch geworden, um sich unter die Schuld der Menschheit zu stellen, sie zu tragen und zu sühnen. Er ist einerseits Mensch wie wir, andererseits doch wiederum das Haupt der Menschheit in dem alles geschaffen ist und in dem sich jeder einzelne Mensch wieder findet. „Sie haben alle gesündigt,“ und wir haben alle zu dem traurigen Erbe, das wir von unseren Eltern übernommen haben, das unsrige hinzu getan und haben uns deshalb zu beugen.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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