Einleitung
Kapitel 10 schließt sich nahtlos an Kapitel 9 an.
Der Herr spricht in diesem Kapitel zu seinen Feinden (= Diebe und Räuber) über seine Schafe, und zwar in einem Gleichnis (Mt 13,35).
Er stellt sich vor als der, der durch die Tür eingeht. Die Tür ist der „offizielle“ Weg, so wie der Messias im Alten Testament angekündigt worden ist. Dazu einige Beispiele:
Die Tür ist der „offizielle“ Weg, so wie der Messias im Alten Testament angekündigt wurde:
von einer Jungfrau geboren (Jes 7,14)
in Bethlehem geboren (Mich 5,1)
aus dem Stamm Juda, der verheißene König
der Sohn Davids
von Johannes dem Täufer angekündigt
Einteilung
Der Hirte und der Dieb (V. 1‒5)
Der Herr als die Tür der Schafe (V. 7‒10)
Der Herr als der gute Hirte und die Wirkung dieser Rede (V. 11‒21)
Jesu letzte Rechtfertigung vor den Juden am Fest der Tempelweihe (V. 22‒38)
Der Herr jenseits des Jordan (V. 39‒42)
Vers 1
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht, sondern woanders hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber: Der Herr spricht jetzt die Pharisäer an und entlarvt ihren Herrschaftsanspruch an das Volk (vgl. Mt 23). Sie sind die Diebe und die Räuber. Von ihnen hat Hesekiel bereits in Kapitel 34 gesprochen. Das sind die falschen Propheten. Sie beraubten und raubten die Schafe.
Hof der Schafe: Das ist Israel, deutlich unterschieden von allen anderen Völkern (Eph 2). Die Unterscheidung bestand darin, dass das Volk Israel das Gesetz hatte. Allerdings gehören nicht alle Schafe in diesem Hof dem Herrn Jesus an. Sie mussten erst zum Glauben an Ihn kommen, so wie der Blindgeborene im vorigen Kapitel.