Jesus, dle Türe und der gute Hirte der Seinen.
Es ist ein doppeltes, was uns im ersten Abschnitt dieses Kapitels entgegentritt: der gute Hirte, der Sein Leben für die Schafe läßt, und die Majestät des Herrn, der sich vor niemand fürchtet. Die Pharisäer lauerten auf Ihn, feindeten Ihn auf alle erdenkliche Weise an und suchten Gelegenheit, Ihn zu erhaschen. Er aber geht ruhig Seinen Gang; denn Er weiß sich in Seines Vaters Hand und im Dienste des Vaters. Im Anfang steht wieder ein doppeltes „Wahrlich". Dieses doppelte Wahrlich ist auch eine Herablassung von dem Treuen, Wahrhaftigen, den niemand einer Lüge zeihen konnte, in dem allein alles unverbrüchlich wahr ist. Keiner ist seit dem Sündenfall so absolut wahr gewesen wie Er. Wir müssen erst durch die Wiedergeburt wieder in die Wahrheit eindringen, und wohl uns, wenn wir dann alles Unwahre, Unlautere, Krumme für immer dahintenlassen! Bei manchen nimmt es lange Zeit in Anspruch, bis die Wahrheit wirklich Besitz genommen hat von ihnen und sie vollkommen beherrscht.
Vers 1: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steiget anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder. Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirte der Schafe. Demselbigen tut der Türhüter auf . . ." Er ist der gute Hirte. Der Vater ist der Türhüter, und der Vater ist es, der Seinem Sohne die Schafe zur Hut anvertraut hat. Auch wir sind vom Vater dem guten Hirten anvertraut, lieber Leser, und durch Ihn haben wir das Recht, Gott unsern Vater zu nennen. Wir sind durch den guten Hirten, der Sein Leben gelassen hat, wieder in den Vollbesitz des Vaters zurückgekommen, sofern wir uns dem guten Hirten anvertraut haben und Sein Eigentum geworden sind. Der Türhüter ist der Vater, der auch uns dem Herrn Jesus wieder zugeführt hat, nachdem wir uns von Ihm verirrt hatten. Und Er kennt uns mit Namen. Im Orient kennen die Hirten jedes einzelne Schaf mit Namen, und die Schafe heben den Kopf in die Höhe, wenn der Hirte sie ruft. Der Hirte kennt dich und mich persönlich, lieber Leser. Er kennt unsern Charakter, unsere Vergangenheit, unsere Aufgabe. Das alles nimmt Er Tag für Tag in Rechnung und führt uns immer wieder in neue Verhältnisse. Jeder Tag hat seine eigne Plage, seine eigne Aufgabe, seine eigne Gestalt, in der er sich abspielt.